Paris – Tokio

Dank des verspäteten Fluges von Berlin muss ich nur knapp 2 Stunden warten, dann dürfen wir einsteigen. Meine Befürchtungen bzgl. Sitznachbar (plärrendes Kleinkind, Fettsack, Labertasche, …) treten zum Glück nicht ein, ich sitze neben einem japanischen Pärchen, die dem Klischee entsprechend beide sehr ruhig und sehr höflich sind.

Ich schaffe es, trotz der unbequemen Schlinge zur Ruhigstellung meines Armes, fast die Hälfte des ca. 11stündigen Fluges zu verschlafen, das ist für meine Verhältnisse sehr gut. Getrunken habe ich auch nicht viel, nachdem man dreimal meinen bestellten Gin Tonic vergessen hat, ist es mir zu blöd und ich frage nicht mehr nach. Trotzdem bin ich ziemlich geschafft als wir pünktlich landen und dazu muss ich meinen Rucksack einhändig über gefühlte 2 Kilometer schleppen und schwitze wie ein Schwein, bis ich endlich vor der Einwanderung stehe.

Dort geht dann aber alles extrem schnell und nach noch nicht einmal 5 Minuten bin ich auch durch den Zoll und stehe in der Ankunftshalle des Flughafens. Den Weg zum Hotel erfrage ich dann doch lieber, war eine gute Idee, ich hätte nie den richtigen Zug gefunden. Tatsächlich steht für morgen hauptsächlich das Zurechtkommen mit S- und U-Bahn auf dem Plan, ich werd einfach mal in der Gegend rumfahren und das System lernen. Das ist nicht mit Peking zu vergleichen, dort kam ich auf Anhieb klar, hier ist das alles komplizierter.

Das Hotel ist klein, mein Zimmer auch, aber günstig und ich bin voll zufrieden. Viel mach ich nicht mehr, Auspacken, Duschen, eine kleine Runde drehen, ein paar einheimische Biere kaufen und im Hotel testen.

Gute Nacht!

Berlin – Paris

Ich bin natürlich doch geflogen. Die Vorbereitungen und das Packen waren etwas mühsam mit nur einer Hand, aber machbar. Mein Arzt hat mir logischerweise abgeraten, das muss er ja und Recht hat er damit wohl auch. Tatsächlich bin ich da nicht so cool wie es vielleicht aussieht, ich habe mir viele Gedanken gemacht, ob das eine gute Idee ist und habe letzte Nacht auch nicht wirklich gut geschlafen. Trotzdem: was solls, wird schon alles gutgehen.

Was zu meinem großen Bedauern nicht klappt ist das abgemachte Treffen in Tokio am Flughafen mit den frisch verheirateten Katja und Sascha, wir haben uns nämlich um einen Tag vertan. Fällt uns auf, als heute Nachmittag mein Telefon klingelt und Sascha wissen möchte, wo ich denn bleibe…

Ich starte, wie soll es auch anders sein, mit einer Stunde Verspätung. Der Pilot sorgt vorm Start für Heiterkeit, indem er eine völlig erstgemeinte Durchsage macht: für Air France stehe Sicherheit ja an erster Stelle, deswegen sei es Besitzern eines Samsung Galaxy 7 verboten, das Gerät im Innern des Flugzeuges in Betrieb zu nehmen, im ausgeschalteten Zustand aufladen sei auch nicht erlaubt, weil ja der Akku explodieren könne.

Ansonsten ist der Flug ereignislos und nach knapp zwei Stunden lande ich in Paris und warte dort zum zweiten Mal in diesem Jahr auf meinen Anschlussflug.

Japan – oder doch nicht?

Ich habe hier lange nichts geschrieben, zum größten Teil weil ich einfach keine Lust hatte. Die Costa Rica – Reise war großartig, es hat sich allerdings gezeigt, dass das Blog-Schreiben nur funktioniert, wenn ich alleine unterwegs bin. Zu den Zeiten, zu denen ich bei meinen Solo-Reisen meine Bilder und Gedanken sortiert und Blog-Einträge verfasst hatte, saßen wir in CR zu dritt bei Bier oder Rum zusammen und tauschten unsere Eindrücke aus, so dass mir schlicht keine Zeit blieb, das alles noch in Worte zu fassen und hier zu posten. Es gibt allerdings Notizen, die ich vielleicht irgendwann mal in Artikel verwandeln und einstellen werde. Vielleicht.

Da mir noch eine Menge Urlaub bleibt, ist dieses Jahr eine zweite größere Reise drin. Geplant war ursprünglich USA, das habe ich aber aufgegeben, nachdem ich die Reise durchkalkuliert hatte, für eine einzelne Person ist es für meinen Geschmack zu teuer. Ich habe mich also für Japan entschieden, was dank des relativ schwachen Yen erschwinglich ist. Die Reise ist seit ca. zwei Monaten mehr oder weniger durchgeplant, der Flug gebucht, ein 14-Tage-Railpass gekauft und schon diverse Hotels gebucht, kann also nichts mehr schiefgehen?

Schön wärs. Bei einem Volker-typischen Stunt habe ich mir gestern bei der Arbeit die Schulter gebrochen. Involviert sind ein unbeleuchteter Kellerraum, ein nicht gesicherter und offener Schacht im Boden und eine EDV-Fachkraft, die mit einem Feuerzeug die Beleuchtung sucht. Über die Schuldfrage bzw. Verantwortung werde ich mich hier nicht äußern, jedenfalls habe ich jetzt einen sauberen Bruch in der linken Schulter, welcher laut Arzt 14 Tage Ruhestellung des Arms und danach 4 Wochen Krankengymnastik erfordert.

Ich stehe jetzt also vor der Entscheidung, die Reise nicht anzutreten und ca. 1.500,- € zu verlieren, oder eben trotzdem zu fliegen und das Risiko einzugehen, unterwegs Probleme mit der Schulter zu bekommen. Nun ist Japan kein Entwicklungsland, d.h. im schlimmsten Fall werde ich dort kompetente medizinische Hilfe finden, allerdings wäre das dann nicht von meiner Auslandskrankenversicherung gedeckt, heisst cash only.

Fuck.

Momentan geht meine Stimmung in Richtung scheiss drauf, ich machs trotzdem!

 

RIP Lemmy!

Wenn der Tod eines 70jährigen Rockers sämtlichen Online-Nachrichtenportalen und allen respektablen Tageszeitungen und Nachrichtensendungen eine Meldung wert ist, muss es sich ohne Zweifel um eine außergewöhnliche Person handeln.

Am 28.12., vier Tage nach seinem 70. Geburtstag, verstarb Ian Fraser ‚Lemmy‘ Kilmister an einer Krebserkrankung, die nur zwei Tage vorher diagnostiziert wurde. Die Umstände seines Todes, sein Leben, seine Musik und sein legendärer Zigaretten-, Jack&Coke- und Amphetaminkonsum sind allgemein bekannt, hier kommt mein persönlicher Nachruf:

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann genau ich zum ersten Mal einen Motörhead-Song gehört habe, es ist aber SEHR lange her: im zarten Alter von 11 Jahren entdeckte ich mit Iron Maiden die NWoBHM und damit war ich angefixt. Seitdem kann ich keinen Popsong mehr hören, ohne einen leichten (oder akuten) Brechreiz zu verspüren. Schon bald waren mir Maiden zu lasch und die nie endende Suche nach härterem Stoff begann. Wohlgemerkt, zu dieser Zeit waren Metallica bestenfalls eine Garagenband, die Diamond Head coverte und Slayer versuchten sich an Judas Priest – Songs.

Und so landete jeder, der 1980/81 neue Härtegrade suchte, zwangsläufig irgendwann bei Motörhead. Wie gesagt, ich weiss nicht mehr wann und wie, aber irgendwann hatte ich ein Tape des „No Sleep til Hammersmith“ – Albums in meinen Händen und das war der heisse Scheiss! Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Plattenladen das Cover bewunderte: ein unscharfes Foto, drei kaum erkennbare Typen, darüber der Bomber und im Vordergrund die Köpfe der Meute und ein paar ausgestreckte Hände mit dem Stinkefinger.

Klingt heute vielleicht lächerlich, aber in prä-Internet- und sogar prä-Metal Hammer-Zeiten (und auf einen 12jährigen Volker) strahlte die Band, über die ich nichts wusste, etwas Geheimnisvolles und vor allem Gefährliches aus. Außerdem war es auch damals schon cool, in der Schule vor seinen Kumpels mit einer neuen, noch härteren Band anzugeben.

Ein paar Jahre später war ich regelmäßiger Metal Hammer- und RockHard-Leser und hatte mir den kompletten Motörhead-Backkatalog sowie eine VokuHila-Matte zugelegt. Die Suche nach mehr Härte hatte mittlerweile (mit fleissiger Hilfe meines Bruders) neben Metallica, Slayer, etc. auch Discharge, GBH, the Exploited usw. zu Tage gefördert. Neben diesen Bands hatte Motörhead härtetechnisch natürlich keine Chance, aber im Gegensatz zu den bald als Poser abgekanzelten Weicheiern wie Van Halen, Mötley Crüe, Priest (zu ‚Turbo‘-Zeiten) etc., war es immer noch cool, Lemmy zu hören!

Der hatte der Band mittlerweile eine Frischzellenkur verpasst und brachte 1986 mit Phil Campbell, Würzel und Pete Gill den Klassiker ‚Orgasmatron‘ raus. Der Titelsong, Lemmys Abrechnung mit Religion, Politik und Krieg, die er als die „drei größten Übel der Menschheit“ bezeichnete, wurde zu meiner Hymne und war maßgeblich an meiner Entscheidung beteiligt, mit 18 Jahren aus der Kirche auszutreten.
Im Gegensatz zu den damals oft mehr als albernen Texten der meisten Metal-Bands (Manowar…) hatte Lemmy nämlich schon immer was zu sagen. Herrlich konträr zu seinem Image war Mr. Motörhead ein sehr gebildeter, höflicher und überaus intelligenter Zeitgenosse.

Trotz seiner zahllosen Affären hat übrigens noch nie jemand davon gehört, dass Lemmy eine Frau schlecht behandelt hätte, im Gegenteil sprechen sämtliche Damen, die seinen Weg ‚gekreuzt‘ haben, in den höchsten Tönen von Mr. Kilmister und bezeichnen ihn als wahren Gentleman.

Im Laufe der 90er etablierte sich dann das finale Motörhead-Lineup mit Phil Campbell und Mikkey Dee. In dieser Besetzung nahm die Band ein großartiges Album nach dem Anderen auf und langsam aber sicher zementierte sich Lemmys Ruf als ‚Elder Statesman‘ des Rock’n’Roll, dem von der kompletten Rock-Szene großer Respekt entgegengebracht wurde. Mehr als verdient!

Mein Musikgeschmack hat sich über die Jahre natürlich verändert und vor allem erweitert, das eine oder andere Motörhead-Album wurde aber zu allen Zeiten immer mal wieder aufgelegt. Allerdings: obwohl die Band fast jedes Jahr in Deutschland tourte, habe ich es bis im letzten Jahr nie geschafft, Motörhead mal live zu sehen. 2014 in Wacken hat es dann endlich geklappt und ich bin jetzt heilfroh, dass ich Lemmy (den damals gerade wiedervereinigten) Carcass vorgezogen habe.

Ich hatte auch überlegt, mir das Konzert im Dezember 2015 in Berlin anzuschauen, habe mich dann aber wegen der für mich völlig uninteressanten Vorbands dagegen entschieden. Hätte ich gewusst, dass das Lemmys allerletztes Konzert überhaupt werden würde, hätte ich mich mit Freuden bei Saxon gelangweilt, so durfte ich immerhin einmal in Wacken die legendären Worte hören:

‚We are Motörhead and we play Rock’n’Roll!‘

Costa Rica im Team

Nach einigem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen, meine erste Reise  im kommenden Jahr nicht alleine zu unternehmen. Schon vor einiger Zeit hatten mich Carsten und Fleur gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit ihnen drei Wochen nach Costa Rica zu reisen.

Carsten kenne ich schon seit deutschrock-Zeiten, Fleur ist eine ehemalige Arbeitskollegin, die ich in meinem jetzigen Job kennengelernt habe. Es ist erstmal etwas Anderes, nicht alleine zu verreisen, noch dazu mit einem Paar. Allerdings kenne ich die beiden mittlerweile lange und gut genug, um zu wissen, dass das gut funktionieren wird. Die Sache hat auch den Vorteil, dass ich mich diesmal nicht alleine um alle Vorbereitungen kümmern muss, im Gegenteil muss ich zugeben, dass ich diesmal ziemlich faul bin, ich habe noch nicht wirklich viel über unser Ziel gelesen.

Costa Rica ist jedenfalls das am einfachsten zu bereisende Land in Mittelamerika, es gibt eine verhältnismäßig gute Infrastruktur, es ist ziemlich sicher für Touristen und man kommt mit Englisch angeblich gut zurecht. Sehenswürdigkeiten im Sinne von kulturellen Highlights gibt es kaum, dafür aber Natur in allen Superlativen: das Land beinhaltet zwölf unterschiedliche Vegetationszonen und ist eines der artenreichsten überhaupt, so leben z.B. ein Zehntel aller weltweit vorkommenden Vogelarten und ca. 4% sämtlicher überhaupt angenommenen Tierarten in Costa Rica. Man findet auf relativ kleiner Fläche (51.100 km²) vom tropischen Regenwald über Trockenwald, Savanne, Mangrovenzonen bis hin zu subalpinen Gegenden eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften und entsprechender Tier- und Pflanzenwelt. Achja, aktive Vulkane haben sie auch. Dazu Küsten sowohl am Pazifik als auch am Karibischen Meer.

Den Flug haben wir bereits gebucht, wir starten am 22.04. mit Air France über Paris und Panama und kommen am 16.05. über die gleiche Route zurück. Die Reisezeit haben wir gut gewählt, denn wegen Pfingsten sind wir mit 16 Urlaubstagen inklusive An- und Abreise 25 Tage unterwegs. Der Flug kostet pro Person 660,-€, Reisezeit jeweils um die 17 Stunden.  Die genaue Planung werden wir demnächst starten, Carsten hat in seiner Eigenschaft als Reptilien-, Spinnen- und Vogelliebhaber schon diverse ‚Muss‘-Ziele ausgemacht. Ich bin diesmal sehr entspannt, bzw. es ist mir fast egal, was genau wir machen, weil mir nahezu jede Gegend im Land sehr gut gefällt. Ich werde lediglich darauf bestehen, dass wir uns den Arenal anschauen, den aktivsten Vulkan des Landes.

Was den Rest von 2016 betrifft: ich war in diesem Jahr ja nur drei Wochen unterwegs (14 Tage Ukraine/Russland und eine Woche Kreta) und habe ausserdem beschlossen, über Weihnachten nicht wieder nach Israel, sondern zur Familie zu fahren. Dadurch spare ich Geld und nehme ausserdem 8 Tage Urlaub ins nächste Jahr mit, ich kann also im Herbst auch nochmal drei Wochen verreisen. DJ hat mir ja angeboten, ihn in Orlando zu besuchen, das ist zumindest aktuell der Plan.

Kreta 2015

Ich wollte zu meinem Kreta-Urlaub im Sommer zumindest noch ein paar Worte schreiben, bevor ich alles wieder vergessen habe. Viel zu berichten gibt es nicht, meine Planung wurde durch einen Faktor komplett zunichte gemacht, nämlich dem Wetter: es war schlicht viel zu heiß um an Wandern, Cache-suchen, etc. zu denken.

Kreta erlebte den heißesten Spätsommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit Tagestemperaturen weit jenseits der 30°-Marke, also hab ich mich einfach DJs Tagesrhythmus angepasst, so dass mein typischer Tag in etwa so aussah:

  • Aufstehen spätestens gegen 9:00h, da die Klimaanlage bereits verkauft war (DJ war wegen des geplanten Umzugs nach USA schon dabei, seinen Haushalt aufzulösen) und die Temperaturen in der Wohnung unerträglich wurden.
  • Duschen und mit dem Roller zu Nemos Strandbar fahren
  • dort Kaffee bzw. Tee trinken und evtl. eine Kleinigkeit frühstücken, dabei Facebook checken und mit dem tollen Personal Blödsinn reden
  • spätestens um 11:00h den ersten Weisswein trinken
  • noch mehr Weisswein trinken
  • irgendwann halb betrunken in ein Restaurant fahren und zu Mittag essen
  • dazu mehr Weisswein trinken
  • zurück zur Wohnung fahren und ein paar Stunden schlafen/chillen
  • nochmal Duschen und in das Lokal/Pub/Bar fahren, wo DJ seinen Auftritt hat
  • Aufbauen, Soundcheck, dazu Weisswein trinken
  • DJ beim Konzert zuschauen, dazu Weisswein oder Rum-Cola trinken
  • nach dem Konzert zum Absacker in Nemos Strandbar einen letzten Weisswein trinken
  • nach Hause fahren, Schlafen
  • repeat

Hört sich langweilig und ziemlich asselig an, die Woche war aber extrem kurzweilig und dank DJs Beziehungen, der in der Gegend um Stalida sowas wie ein kleiner Rockstar ist, habe ich jede Menge netter Menschen kennengelernt, außerdem gab es in den Restaurants grundsätzlich Sonderpreise und dazu (O-Ton eines Wirtes) „nicht den Scheiss für die Touristen“, sondern richtig tolles Essen.

Dazwischen gab es ein paar Tage an denen DJ keinen Auftritt hatte, die haben wir für diverse Ausflüge genutzt, z.B. in die Berge, wo ich in einer Taverne das beste Olivenöl gekauft habe, was ich je hatte. Oder zusammen mit Gabi, extrem sympathische schwäbische Hippie-Braut und eine Freundin von DJ und ihrem Freund/Partner/Lover (???) Jürgen nach Chrisi Island, eine kleine Insel im Süden, auf der wegen der schneeweissen Strände der bekannte Bacardi-Werbespot gedreht wurde.

Die Woche war jedenfalls viel zu schnell zu Ende, Adressen wurden ausgetauscht (Gabi hat mich mittlerweile bereits in Berlin besucht) und ab ins kalte Deutschland. Richtig revanchieren konnte ich mich bei DJ für die tolle Gastfreundschaft gar nicht, aber zumindest hab ich ihn mit meinem Mietwagen für diverse Erledigungen rumgefahren und zum Abschiedsessen eingeladen. Wir haben mit Gabi irgendwann einen besoffenen Pakt geschlossen, dass wir 2017 alle zusammen nach Thailand fliegen, mal schauen ob daraus was wird, aber zumindest habe ich mir fest vorgenommen, im Herbst nächsten Jahres DJ in Orlando zu besuchen.

 

 

Kreta und die weiteren Pläne

Nachdem ich letztes Wochenende erfahren habe, dass zumindest eine Person dies hier regelmäßig liest (Hallo Katja!), gibt es heute mal ein Update.

Ich werde dieses Jahr auf eine größere Reise im Herbst verzichten, zum einen weil ich nicht mehr genügend Urlaub habe um drei volle Wochen unterwegs zu sein, zum anderen auch um Geld zu sparen (mein Motorrad und meine Zähne haben ein unangenehmes Loch in meinem Konto verursacht).

So ganz ohne geht es aber auch nicht und da hat sich kürzlich eine gute Gelegenheit ergeben: mein alter Freund und ex-Bandkollege aus Pirmasenser Zeiten DJ (der kein DJ ist, aber US-Staatsbürger und Donald John heißt), lebt seit einiger Zeit auf Kreta und hatte nichts dagegen, dass ich mich gleich eingeladen habe. Ich kann bei ihm unterkommen, das wird also eine Low Budget – Reise. Ich werde vom 02. bis 09. September dort sein und habe bereits bei EasyJet einen günstigen Flug gebucht und mir beim ADAC ein Auto gemietet. DJ wohnt in Stalida, das ist ein kleiner Ort zwischen Heraklion und Agios Nikolaos, was ein idealer Stützpunkt für mich ist: bei meinem letzten Kreta-Aufenthalt vor drei Jahren habe ich nämlich in Rethymnon gewohnt und mich deswegen auf den Westteil der Insel beschränkt, also ist jetzt der Osten dran.

Das Timing ist gut, denn DJ hat mir berichtet, dass er zu Ende September seine Zelte abbricht und nach Orlando zieht,  wo er irgendeinen guten Job aufgetan hat. Was doppelt praktisch ist, da ich so nicht nur jetzt nach Kreta komme, sondern für die Zukunft auch eine Anlaufstelle in Florida habe.

Was mich zu den Plänen für 2016 bringt: Ich würde total gerne endlich mal eine USA-Reise machen, in San Francisco starten (da kenn ich nämlich auch jemanden) und dann halt die übliche Tour mit Las Vegas, Death Valley, Grand Canyon, Yosemite NP, Monument Valley, usw. Das Problem dabei ist, dass eine solche Reise extrem teuer ist wenn ich sie alleine mache und ich habe bisher niemanden gefunden, der/die mitmachen würde, bzw. ich auch mitnehmen möchte. Interessenten bitte melden.

Das zweite ‚Problem‘ ist, dass mich zwei gute Freunde gefragt haben, ob ich im Mai mit ihnen drei Wochen nach Costa Rica reisen will und da hätte ich auch richtig Lust drauf. Beides geht urlaubstechnisch und finanziell leider nicht, ich muss mich also irgendwann entscheiden. Ich werde es davon abhängig machen, ob ich einen Reisepartner für USA finde.

 

Rest in Peace, Lei Jun!

Ich hab es heute erst erfahren, bereits am 06. Mai ist Lei Jun, der Sänger der legendären Pekinger Skinhead-Band MiSanDao im Alter von nur 40 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Ich durfte Lei Jun während meines Peking-Aufenthalts im letzten Jahr kennenlernen, als ich sein Restaurant ‚Noodle Inn‘ besuchte.

Ich kann mich noch genau an unsere erste Begegnung erinnern: Lei Jun betrat seinen Laden während ich noch am Essen war, zeigte auf mein Eyehategod-T-Shirt, grinste breit und stellte mir ungefragt erstmal ein Bier vor die Nase, bevor er mich ansprach.  Ich habe dann drei Abende mit ihm in seinem Restaurant verbracht, während derer er mich mit ausgezeichnetem Essen und unzähligen Bieren versorgte und wir jedes Mal bis spät in die Nacht über Punkrock, China und den Rest der Welt philosophierten.

Lei Jun erzählte mir, er habe die Band kürzlich verlassen, um sich auf sein Restaurant zu konzentrieren, welches schon zum Zeitpunkt meines Besuches mehr als nur ein Geheimtip war. Für diesen Sommer hatte er mit seiner Frau eine Europa-Reise geplant, um ihr einige der vielen Städte zu zeigen, in denen er mit MiSanDao gespielt hatte.

Ich hätte mich sehr gefreut, ihn hier in Berlin zu begrüßen und ihm ein Stück der Gastfreundlichkeit zurückzugeben, die er mir entgegengebracht hat. Und mich für die zahllosen Biere, die er mir ausgegeben hat, zu revanchieren. Ich werde jetzt eine Menge davon auf sein Wohl trinken!

 

St. Petersburg – Berlin

Vom Heimreisetag gibt es wenig zu berichten, ich schaffe es, rechtzeitig aufzustehen und bin dann gegen 6:45h am Flughafen. Die Ausreise geht schnell, der Beamte lacht sich kaputt, als er sich meinen Pass anschaut, keine Ahnung was da so lustig ist. Um meine allerletzten Rubel loszuwerden, ziehe ich an einem Automaten ein Päckchen russisches Beef Jerky, ich weiss nicht was ich mir dabei gedacht habe.

Wir starten halbwegs pünktlich und nach ca. 2,5 ereignislosen Stunden lande ich in Schönefeld. Rein in die S-Bahn und ab nach Hause. Später hole ich Maggie ab und dann auf die Couch!

St. Petersburg 4

Eine letzte Aktion bleibt noch, der Besuch des Arktis- und Antarktismuseums. Das kleine, aber sehr gut gemachte Museum ist in einer ehemaligen Kirche untergebracht und liegt nur ein paar Fussminuten von meinem Hostel entfernt. Auf die Gefahr dass ich mich wiederhole: auch hier ist fast alles nur auf Russisch beschriftet. Hat das in der Eremitage wenig gestört, ist es hier ärgerlich, denn ich kann so die Bedeutung der meisten Ausstellungsstücke nur erahnen. Gefällt mir trotzdem.

Ich wollte danach eigentlich nochmal einen Spaziergang den Nevski Prospekt entlang machen, allerdings regnet es in Strömen als ich rauskomme, deswegen erkläre ich meinen Urlaub an dieser Stelle für beendet. Ich besorge lediglich noch in einem Souvenirladen ein paar Mitbringsel und verbringe den Rest des Tages im Hostel, wo ich Fotos und Aufzeichnungen sortiere, packe und ein paar letzte russische Biere auf eine gelungene Reise trinke.

Ich hatte geplant, heute Abend zum Abschluss nochmal gut essen zu gehen, kriege aber den Arsch nicht mehr hoch. Ich spare mir die Kosten und beschliesse, mir dafür morgen Abend zuhause eine Tonne Sushi zu bestellen.