Und weiter gehts. Da meine Zeit hier sehr begrenzt ist, musste ich im Vorfeld bei der Auswahl der Aktionen sehr selektiv vorgehen. Ich habe mich für den Katharinenpalast samt zugehörigen Park entschieden, obwohl der ein wenig ausserhalb liegt, dafür bekomme ich das legendäre Bernsteinzimmer zu sehen.
Die Anreise ist ein wenig holperig, ich weiss dass ich ab der Metrostation Kupchino den Linienbus nr. 186 nehmen muss, steige aber erstmal in die falsche Richtung ein. Das merke ich erst, als mich die resolute Kassiererin an der Endstation rausschmeisst. 10 Minuten später fahre ich dann in die richtige Richtung, weiss aber nicht, wo ich aussteigen muss und sehe den Palast erst, als wir längst an der Haltestelle vorbei sind, was mir dann nochmal ca. 10 Minuten Fußmarsch einbringt.
Es hat sich aber gelohnt, der Palast ist toll. Alle müssen sich zuerst Überzieher für die Schuhe anziehen, dann gehts los. Die Räume, die man besichtigen darf, sind wieder einmal unverschämt prunkvoll, zudem wenn man bedenkt, dass das lediglich ein Landsitz der Zarenfamilie war. Höhepunkt natürlich das restaurierte Bernsteinzimmer, in dem man nicht fotografieren darf. Ein paar Aufnahmen schiesse ich trotzdem aus der Hüfte.
Mittlerweile regnet es, so dass ich mir den zugehörigen Park schenke, zurückfahre und die Zeit nutze, nochmal die Eremitage zu besuchen. Allerdings laufe ich nur noch zwei Stunden mehr oder weniger uninspiriert durch die Gegend. Die komplette Skulpturen-Abteilung hatte ich gestern ausgelassen, so interessant ist das für mich auch nicht, lustig finde ich die Tatsache, dass ein nicht unbedeutenderTeil der männlichen Skulpturen kastriert ist. Es gab angeblich irgendwann mal einen Papst, der zum Bildersturm, oder vielmehr Penissturm aufgerufen haben soll, allerdings konnte ich keine Belege dafür finden. Bleibt die Frage, ob die Dinger abgebrochen sind, oder mutwillig entfernt wurden.
Ich quäle mich dann noch durch eine Sonderausstellung zum Thema altes Ägypten, aber für heute reicht es mir danach. Es scheint wieder die Sonne, aber ich kann mich nicht mehr zu irgendwelchen Aktivitäten überwinden, die zwei Tage mit einer Überdosis Kunst haben mich geschafft.