Caherciveen – Waterville

In der Hostelküche ist es mir am Morgen viel zu voll, so dass ich das Frühstück kurz halte und mich gegen 9:00h aus dem Staub mache. Ich habe bereits gestern festgestellt, dass der Bus nach Waterville erst um 16:30h fährt, also marschiere ich zum Ortsausgang und halte den Daumen raus. Auch diesmal stehe ich keine 5 Minuten bis ich mitgenommen werde. Heute ist es ein Typ in meinem Alter in Arbeitsklamotten, die Unterhaltung klappt ganz gut, ich muss nicht bei jedem zweiten Satz nachfragen. Auch er gibt mir Tips wo ich in Waterville gut essen kann und welches sein bevorzugtes Pub ist. Sehr freundlich!

Ich steige im `Bay View Hotel` ab, ein ziemlich großes, herrlich heruntergekommenes Haus mit endlosen Korridoren und keinen Gästen ausser mir. Erinnert mich an das Overlook Hotel aus Shining. Großartig!

Ich verbummele den Tag mit am Strand rumlaufen, lesen und Cider trinken. Dummerweise ist der einzige Geldautomat im Ort kaputt und mein restliches Bargeld erlaubt es mir nicht, heute abend was essen zu gehen. 5 Minuten nach dieser ernüchternden Feststellung finde ich doch tatsächlich 20,-€ auf der Straße vorm Hotel. Um das zu feiern kaufe ich mir sofort noch einen Cider.

Die Attraktionen von Waterville sind schnell abgehakt: Es gibt eine Statue von Charlie Chaplin, der hat nämlich hier oft und gerne Urlaub gemacht. Dann gibts noch eine Statue von Mick O’Dwyer, das war glaub ich ein lokaler Fußballheld. Das wars. Der Ort ist aber extrem schön, zieht sich entlang der Ballinskelligs Bay, in etwa jedes zweite Haus hat Meerblick.

Die Pause tut mir gut, ich hab jetzt auch wieder richtig Lust aufs wandern morgen. Ich habe die Wahl zwischen einer längeren Route durchs Land, oder eine kürzeren an der Küste entlang, ich werde natürlich die kurze nehmen. Das sind knapp 15 Kilometer, ich kann morgen also ausschlafen.

Später treffe ich Daniel, was mittlerweile schon Routine ist und wir berichten uns gegenseitig. Ich habe offensichtlich nicht allzuviel verpasst, die Etappe war wohl sehr anstrengend und nicht besonders eindrucksvoll. Ich laufe noch ein wenig planlos durch die Gegend, trinke noch ein Cider am Strand und mache mich später auf, die gefundenen 20 € in Fisch umzuwandeln.

Es wird allerdings kein Fisch, sondern Irish Stew, was verdammt lecker ist. Dann noch drei Guinness mit Daniel, der mir schon wieder über den Weg läuft und ich hab die nötige Bettschwere. Die Wettervorhersage verheisst nichts gutes, ich darf mich auf Regen einstellen. Eigentlich hatte ich für morgen Camping geplant, da der Platz in Caherdaniel zu den besten in Irland gehören soll, aber wenn ich nass bin werde ich doch lieber ein Zimmer nehmen. Mal sehen.

Glenbeigh – Caherciveen

Abends im Pub treffe ich auf Daniel, der schon ein paar Guinness drin hat, ich setze mich dazu, trinke mit und wir erzählen uns gegenseitig von unseren Reisen. Nach einem Bier breche ich allerdings ab und gehe schlafen.

Am morgen tischt mir die Wirtin ein mörderisches Frühstück mit Speck, Eiern und Würstchen auf, nach dem ich mich am liebsten nochmal drei Stunden ins Bett legen würde. Ich checke aber aus und laufe los, erstmal entlang der Straße aus dem Ort raus. Bald biege ich links in den Wald ab und es geht langsam bergauf. Die Strecke durch den Wald ist sehr schön, aber bald vorbei und es geht wieder bergab und auf einer schmalen Straße weiter. Irgendwann überquere ich die N70 (Ring of Kerry) und nach einem weiteren Kilometer zweigt ein Weg links von der Straße ab. Das sind die Überreste einer mittelalterlichen Straße, `Butter Road` genannt, weil auf ihr früher Butterfässer auf dem Rücken von Pferden zur Nordküste transportiert wurden.

Es geht langsam aber sicher steil nach oben. Mittlerweile regnet es, so dass ich mich erstmal für 20 Minuten unter einem Baum verkrieche, um das Schlimmste abzuwarten. Tatsächlich scheint bald darauf die Sonne, aber nur kurz: Während ich mich nach oben quäle, schüttet es dermassen, dass ich nach 5 Minuten komplett nass bin. Nach rechts geht es steil runter und ich hätte einen tollen Blick auf die Dingle Bay, wäre nicht alles grau und hinter einem Regenschleier. Augen zu und durch.

Tatasächlich kommt, sobald ich über den Pass bin, die Sonne raus und nach einer knappen Stunde bin ich wieder trocken. Allerdings stelle ich später fest, dass sich mein Handy aus Protest gegen das Bad resettet hat, d.h. sämtliche Daten, Einstellungen, Nummern und Apps sind weg. Grmpf!
Es geht jetzt stetig bergab, durch einen Kiefernwald an einigen verlassenen Häusern vorbei, schliesslich lande ich wieder auf einer Straße, die ich aber bald verlasse und mehr oder weniger parallel zur N70 über Felder marschiere.

Hier beschliesse ich dann, dass es für heute reicht, zumal die verbleibenden 10 Kilometer wenig interessantes versprechen. Ich biege also nach Norden ab, stelle mich an die Strasse und halte den Daumen raus. Nach noch nicht einmal 10 Minuten sitze ich bei einem netten Herrn im Auto, der mir mein Ziel Caherciveen wärmstens ans Herz legt, das sei seine Lieblingsstadt in ganz Kerry!

Er lässt mich direkt vorm Hostel raus und empfielt mir zum Abschied noch ein Pub, leider schaffe ich es aber am Abend nicht mehr dahin. Der Ort ist in der Tat schön, ich marschiere einmal komplett durch und schaue mir die Sehenswürdigkeiten an, eine riesige Kirche, eine seltsame Burg, die der Legende nach eigentlich nach Indien gehört, allerdings wurden die Baupläne vertauscht und einen alten Friedhof mit mittelalterlichen Gräbern. Dann gibt es noch den Hafen, wo die Jachten der Bessergestellten liegen. Im Hostel koche ich mir dann einen Berg Nudeln, der mich direkt ins Bett schaufelt. Ich habe bereits beschlossen, morgen einen Ausruhetag einzulegen und mit dem Bus nach Waterville zu fahren.

Glencar – Glenbeigh

Es fängt an zu regnen als ich ins Zelt krabbele, gegen 5:30h wache ich auf und stelle fest dass es immer noch regnet. Ich drehe mich also nochmal rum und schaffe es doch glatt, bis um 8:30h zu schlafen, das ist mir im Zelt glaub ich noch nie gelungen. Immerhin regnet es nicht mehr.

Ein kurzes Fazit bis jetzt: ich habe 45km zurückgelegt, davon ca. 4 mit dem Auto. Ich habe mir noch keine einzige Blase gelaufen, allerdings tun mir im Laufe des Tages die Füße abartig weh. 20km scheinen momentan das Maximum zu sein, was ich gehen kann. Heute habe ich eine kurze Etappe vor mir, deswegen kann ich mir mit dem Aufbruch auch Zeit lassen, die kommenden beiden Tage haben jeweils mehr als 30km, da muss ich mir was einfallen lassen.

Bis ich loskomme ist es nach 10h, macht aber nichts, die heutige Etappe ist wie gesagt kurz, hat es aber in sich, wie ich noch erfahren soll. Der Weg führt zuerst über Feldwege und an einer Straße entlang, bevor es hinter einer Brücke in die Pampa geht. Immer am Wasser entlang, durch Felder und Wiesen steigt der Weg langsam an bis ich plötzlich in einem völlig zugemoosten Wäldchen stehe. Das ist so schön, dass mir die Worte fehlen. Hier wohnen mit SICHERHEIT Leprechauns, ich hab aber keinen gesehen.

Dafür wird es jetzt weniger angenehm, es geht nämlich erstmal ein paar Kilometer entlang einer Straße. Autos fahren da zwar kaum, auf Asphalt laufen macht aber keinen Spaß. Pech gehabt, es bleibt nämlich ziemlich lange so und zu allem Übel geht es immer steiler nach oben. Nächstes Ziel ist Windy Gap, das heisst von knapp über Null auf ca. 330m auf direktem Weg. Was ohne Gepäck ein etwas anstrengender Aufstieg wäre, ist mit dem Rucksack eine Quälerei. Um es mal so auszudrücken: ich bin so langsam, dass ich unterwegs von einer Schafherde überholt werde.

Oben werde ich dafür mit einem tollen Panorama belohnt, ich sehe mein Etappenziel Glenbeigh, die Dingle Bay und linkerhand Rossbeigh Hill, über den mein Weg morgen führt. Noch ca. 3km bergab, dann stehe ich im ‚Zentrum‘ von Glenbeigh. Auf dem Weg dahin komme ich am Campingplatz vorbei, der mir aber überhaupt nicht gefällt, also steige ich im Liosderrig House B&B ab, wo mir die Besitzerin, eine freundliche ältere Dame, zuerst mal eine Tasse Tee vor die Nase stellt und mich dann erst fragt, was ich möchte.

Eine Stunde später bin ich geduscht und ausgeruht und gehe den Ort erkunden. 10 Minuten später bin ich wieder zurück und habe alles gesehen: ein Hotel, ein Cafe, drei Pubs (alle direkt nebeneinander), eine Tankstelle/Tante-Emma-Laden. Ansonsten gibt es diverse Unterkünfte in allen Preislagen. Der Weg zum Strand ist mir zu weit (1,5 Meilen), ich werd mich noch ein wenig mehr ausruhen und später eines der drei Pubs aufsuchen.

Black Valley – Glencar

Ich schlafe ziemlich gut, nur eine dämliche Tür klappert die ganze Nacht. Gegen 7:00h stehe ich auf, trödele aber noch rum bis ich um 8:30h loslaufe. Es ist ziemlich kalt und es regnet, was mich aber merkwürdigerweise nicht stört, zuhause würde ich bei dem Wetter nicht vor die Tür gehen. Es ist ausserdem sehr windig, ich habe den Wind aber meist im Rücken.

Der Weg führt am Cummeenduff Lough entlang, irgendwann komme ich durch einen Kiefernwald, danach kommt Farmland mit jeder Menge Schafe drin. Der Weg wird jetzt echt anstrengend, weil man ständig am Hang entlang geht, ausserdem wird es steiniger, so dass ich wesentlich langsamer vorwärts komme. Irgendwann lasse ich die Schafe hinter mir und es wird steiler.

Es geht jetzt im Zickzack nach oben zum Bridia Pass. Der Wind ist mittlerweile so stark, dass es mich mehrmals fast vom Berg weht. Macht aber Spaß! Auf der anderen Seite geht es genauso steil wieder runter, zwischendurch kommt immer mal wieder die Sonne raus. Der Auf- und Abstieg hat allerdings meine Knie geschafft und so beschließe ich abzukürzen: ich spare mir den zweiten Anstieg zum Beann Dhearg Pass und marschiere stattdessen auf direktem Weg nach Glencar. Dieser asphaltierte Weg ist aber so langweilig, dass ich mich nach 4 Kilometern kurzerhand vom nächsten Auto mitnehmen lasse. Ich lande bei einem ordentlich angetrunkenen Farmer, seinen drei Kindern und seinem Hund in einem nach Schaf(scheisse) riechenden Jeep. Die Leute sind extrem freundlich, Konversation ist schwierig weil ich kaum ein Wort verstehe.

Ich werde genau vor dem Climbers Inn abgesetzt, das ist Pub, Hostel, Post und Laden in einem und die einzige Attraktion in Glencar. Für 5 € darf ich im Garten mein Zelt aufbauen und die Duschen benutzen. Da ich ziemlich früh dran bin, setze ich mich ins Pub, kippe ein paar Bier und beobachte das Kommen und Gehen der Eingeborenen. Noch bevor es dunkel wird mache ich Feierabend, koche mir Abendessen und ab ins Bett bzw. den Schlafsack.

Killarney – Black Valley

Nach einem fetten Frühstück gehe ich um 9:30h los. Die ersten paar Kilometer sind ziemlich langweilig, weil es entlang einer gut befahrenen Strasse geht, irgendwann biege ich aber rechts ab in den Killarney – National Park. Ab jetzt wirds schön. Ich habe zu Anfang ein paar Probleme den Weg zu finden, aber dank des GPS gehe ich nie in die falsche Richtung. Zuerst geht es am Ufer des Lough Leane entlang bin zum Muckross House. Danach am Muckross Lake bis zum Torc Waterfall. Der beeindruckt mich nicht wirklich, von Island bin ich da besseres gewöhnt.

Danach wirds zum ersten Mal hart, es geht sehr steil ca. 200 Höhenmeter bergauf. Der Schweiss fliesst, die Waden brennen und die Lunge pfeift. Oben belohne ich mich mit einer Gipfelzigarette. Es geht weiter durch eine Sumpflandschaft, immer auf einem schmalen Pfad und ich schaffe es, trocken zu bleiben.

Irgendwann geht der Weg dann wieder bergab, das ist in etwa der Zeitpunkt, an dem ich merke dass ich total platt bin. Ich habe noch fast die Hälfte des Weges vor mir. Der Rest der Etappe ist eine ziemliche Quälerei, es geht am Upper Lake vorbei, irgendwann stehe ich vor Lord Brandon`s Cottage, wo es ein Cafe gibt. Leider gibt es keinen Cider, Cola und Schokolade tun es auch.

Anstrengende drei Kilometer auf Asphalt später stehe ich vor der Jugendherberge in Black Valley. Mein Zelt darf ich nicht aufbauen, deswegen nehme ich kurzerhand ein Bett. Ausser mir gibt es nur einen einzigen Gast, ein Deutscher namens Daniel, wir haben uns den ganzen Tag immer mal wieder gegenseitig überholt.

Nach einem Abendessen, bestehend aus einem Berg Nudeln und einer Großpackung Keksen ist relativ früh Feierabend. Ich hoffe, ich bin morgen früh in der Lage, mich irgendwie fortzubewegen. Gute Nacht!

Dublin – Killarney

Ich schlafe die erste Nacht in Irland ausgezeichnet. Das Frühstück im Hostel ist auch gut und gegen 9:00h mache ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg. Der ist kürzer als ich dachte, so dass ich viel zu früh am Bahnhof bin und eine gute Stunde warten muss.

Der Zug ist äusserst bequem, man kann seinen Sitz per Knopfdruck hoch und runterfahren, es ist soviel Platz wie in der ersten Klasse im ICE. Dazu gibt es kostenloses WLan während der gesamten Fahrt. Es geht doch, da kann sich die Bahn mal ein Beispiel nehmen. Dazu ist das ganze auch noch günstig, die Fahrt kostet mich gerade mal 25,-euro!

In Mallow steige ich um und gegen 14:30h komme ich, immer noch bei Sonnenschein, in Killarney an. Die Stadt ist sehr touristisch, es reiht sich Pub an Bed&Breakfast, gefällt mir aber trotzdem. Mein Hostel ist etwas ausserhalb, einen guten Kilometer vom Zentrum entfernt, liegt aber schon auf dem Kerry Way, so dass ich morgen ein wenig Strecke spare.

Ich checke ein und mache mich gleich wieder auf den Weg zurück in die Stadt, wo ich im Outdoor-Shop die bestellte Gaskartusche abhole. Ich werde erst wieder übermorgen Abend Gelegenheit zum einkaufen haben, also decke ich mich noch mit Proviant für die nächsten beiden Tage ein.

Zurück im Hostel nutze ich noch ein letztes Mal die Segnungen der Zivilisation, ich lege mich mit einem Cider in die Badewanne und bin zum letzten Mal für die nächsten Tage sauber.

Später gibts noch Fish and Chips, noch ein Cider und danach Bett.

Berlin – Dublin

Die vier Whisky-Sour im Galander von gestern bescheren mir einen Kater der sich gewaschen hat. Dementsprechend hänge ich den kompletten Tag mit Caroline und Maggie auf der Couch rum, bevor ich am Nachmittag mit dem Regionalexpress nach Schönefeld fahre. Checkin geht schnell und RyanAir ueberrascht mich in jeder Hinsicht: der Flieger ist neu und sauber, das Personal freundlich, wir starten pünktlich und landen tatsächlich 20 Minuten VOR der geplanten Ankunftszeit!

Den passenden Bus finde ich auch gleich, allerdings merke ich im Bus, dass ich ein Problem habe: Ich kenne zwar den Namen der Station an der ich aussteigen muss, im Bus gibt es aber keinerlei Anzeige oder Ansage welche Station die nächste ist. Ich weiss dass die Fahrt ca. 25 Minuten dauert, also steige ich nach dieser Fahrzeit einfach aus und merke, dass ich direkt vorm Hostel stehe. Bingo!

Das Hostel selbst ist niedlich, mein Zimmer ist im obersten Stock und man hat sogar meinen Namen an die Zimmertür geschrieben! Morgen früh muss ich zum Bahnhof, wo um 11:00h mein Zug nach Killarney abfährt.

Kerry Way – Vorbereitungen

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, ich habe alle Verbindungen gebucht und die Packliste fertiggestellt. Im Hinblick auf die Wettervorhersage habe ich noch einige zusätzliche Klamotten eingepackt, so dass ich auf ein Rucksackgewicht von gut 13kg komme. Da kommen dann nochmal 2-3kg für Essen und Wasser dazu und am Körper trage ich zusätzlich knapp 4kg für Klamotten und die Wanderstöcke. Das ist alles zusammen ziemlich viel, ich werde mich ganz schön quälen. Na gut, es wird mir nicht schaden wenn ich ein paar Kilos verliere, hier ist meine Packliste, falls es jemanden interessiert:

Packliste

Da ich keine Gaskartuschen ins Flugzeug mitnehmen darf, habe ich mir im Outdoorladen in Killarney eine 250g – Kartusche bestellt und zurücklegen lassen, das sollte für die 9 Tage ausreichen.

Um Gewicht zu sparen, lasse ich diesmal mein Netbook zuhause und werde versuchen, das Blog mittels WordPress-App und meinem Handy zu aktualisieren. Das klappt leidlich, ob ich regelmässig Bilder posten kann wird sich noch zeigen, da das bei meinen Tests nicht immer funktioniert hat.

Ich freue mich auf die Reise, die Vorstellung, gut 200km mit 15kg auf dem Rücken zu Fuß zurückzulegen ist allerdings etwas furchteinflößend… Zumal ich fett, faul und völlig untrainiert bin. Aber es wird mir gut tun und da ich mir ja vorgenommen habe, bis zu meinem 50. Geburtstag den Bibbulmun Track in Australien zu laufen, ist das mal ein Anfang. Im Herbst werde ich aber wieder als Backpacker unterwegs sein, entweder wieder in Südostasien oder in Japan. Dazu später mehr.

 

Irland – Kerry Way

Heute habe ich die wichtigsten Eckdaten festgelegt und diverse Buchungen durchgeführt. Der Plan sieht wie folgt aus:

Freitag, 18. April Berlin – Dublin
Samstag, 19. April Dublin – Killarney (Bahn)
Sonntag, 20. April 1. Etappe: Killarney – Black Valley (20km)
Montag, 21. April 2. Etappe: Black Valley – Glencar (18km)
Dienstag, 22. April 3. Etappe: Glencar – Glenbeigh (20km)
Mittwoch, 23. April 4. Etappe: Glenbeigh – Caherciveen (28km)
Donnerstag, 24. April 5. Etappe: Caherciveen – Waterville (30km)
Freitag, 25. April 6. Etappe: Waterville – Caherdaniel (25km)
Samstag, 26. April 7. Etappe: Caherdaniel – Sneem (17km)
Sonntag, 27. April 8. Etappe: Sneem – Kenmare (28km)
Montag, 28. April 9. Etappe: Kenmare – Killarney (25km)
Dienstag, 29. April Puffer
Mittwoch, 30. April Puffer
Donnerstag, 1. Mai Killarney – Dublin (Bahn)
Freitag, 2. Mai Dublin
Samstag, 3. Mai Dublin – Berlin

Der Flug kostet mich knapp 220,-€, nach Dublin mit den Luftnazis von RyanAir, zurück mit AerLingus. Von Dublin fahre ich mit dem Zug nach Killarney.

Ich habe für die ersten beiden Nächte in Dublin und Killarney, sowie für die beiden letzten Nächte in Dublin bereits Hostels gebucht, unterwegs werde ich vor Ort entscheiden, ob ich zelte, oder doch lieber im Hostel schlafe. Hängt dann vom Wetter und meinem Verschmutzungsgrad ab.

Da ich diesmal sämtliches Gepäck ständig mit mir rumtragen muss, habe ich versucht, das Gewicht soweit es geht zu reduzieren. Ich komme (ohne Essen und Wasser) auf ein Rucksackgewicht von ca. 12kg. Das ist von Ultralight noch weit entfernt, sollte aber machbar sein.

Ich möchte mir die Kosten für Wanderkarten sparen und ausserdem nicht so viel Papier mit mir rumtragen, deswegen werde ich in erster Linie mit dem GPS navigieren. Einen Track für den Kerry Way habe ich schnell gefunden, eine OSM-Karte von Irland auch. Die Karte auf das Gerät (Garmin GPSMap 60CS) zu bekommen war aber ein Alptraum. Nach ca. 4 Stunden basteln, fluchen und ausprobieren hab ich es mit Hilfe von MapSetToolkit, cGPSMapper und Basecamp hinbekommen, ein Großteil der Kartendetails sind auf dem Weg zum Gerät allerdings verlorengegangen. Wird schon klappen.

Urlaubsplanung 2014

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Um meine ich-bin-wieder-zuhause-Depression zu bekämpfen, fange ich gleich mit der Planung für 2014 an. Dieses Jahr lag Ostern ja sehr günstig, im kommenden Jahr ist es sogar noch besser: Mit 8 Urlaubstagen kann ich theoretisch vom 18. April bis zum 04. Mai unterwegs sein, das sind mehr als zwei Wochen! Auch wenn das vielleicht etwas frech ist habe ich den Urlaub bereits beantragt und hoffe, dass er genehmigt wird.

Eine erste Idee ist Irland. Ich war da noch nie, April/Mai sind gute Monate zum Reisen, da es in dieser Zeit (verhältnismässig) wenig regnet, die Temperaturen ok sind und noch nicht ganz soviele Mücken unterwegs sind. Ich würde gerne den Kerry Way wandern, das ist ein ca. 220km langer Wanderweg im Südwesten der Insel, der laut Plan in 9 Tagesetappen zu schaffen ist. Ich denke nicht, dass ich bis nächstes Jahr fit genug bin, den Weg am Stück durchzuwandern, aber ich hätte ja länger Zeit, so dass ich zwischendurch auch mal Pausen einlegen könnte. Ausserdem habe ich auch keine Probleme, die eine oder andere schwere Etappe mal mit dem Bus zurückzulegen.

Der Weg ist wohl sehr gut beschildert, nicht allzu anspruchsvoll und man kommt täglich durch Ortschaften, wo man sich versorgen kann. Ausserdem gibt es in den jeweiligen Etappenzielen genügend Unterkünfte, so dass ich nicht jede Nacht im Zelt verbringen müsste. Die Anreise wäre auch recht günstig, denn mit dem Billigflieger kommt man gut nach Dublin, von dort könnte ich mit dem Bus für wenig Geld nach Killarney kommen, wo der Weg beginnt und endet.

Je länger ich recherchiere um so besser gefällt mir die Idee. 1 bis 1,5 Wochen wandern und dann noch ein paar Tage in Dublin verbringen. Guter Plan!