Bangkok – Saigon

Der Tag vergeht sehr langsam, da ich in Bangkok 6 Stunden auf den verspäteten Anschlussflug warten muss. Gegen 17 Uhr starten wir dann endlich und landen eine gute Stunde später in der Hauptstadt der Sozialistischen Republik Vietnam Saigon alias Ho-Chi-Minh-Stadt. Mein Visum, das ja offiziell erst ab morgen gilt, macht keine Probleme und da ich dieses ja bereits im Pass habe, muss ich mich nicht an der langen Schlange für Visa on Arrival anstellen und komme ohne Wartezeit in 1 Minute durch die Einreise. Das ist absoluter Rekord! Ich hole meinen Rucksack ab und bin kurz darauf Millionär, da ich mir 3.000.000 Vietnamesische Dong hole, im Gegenwert von etwa 100€.

Ich steige in ein Taxi und wundere mich noch, dass der Fahrer die Adresse seltsam beäugt. Wir fahren etwa 20 Minuten, dann sind wir an der Adresse und sehen weit und breit kein Hotel. Der Fahrer spricht kein Wort Englisch, nach einiger Zeit und mit Hilfe eines Kumpels, den er ans Telefon holt und der wenigstens gebrochen Englisch spricht, stellt sich heraus, dass zwar die Strasse stimmt, aber nicht die Stadt. Ich habe ein Hotel gebucht, welches etwa 100km von Saigon entfernt ist.

Ich versuche dem Typen am Telefon klarzumachen, dass mich der Fahrer in irgendein beliebiges, nicht so teures Hotel fahren soll, was er schliesslich auch macht. Allerdings soll das Zimmer dort 50US-$/Nacht kosten. Ich weiss nicht, ob das der reguläre Preis ist, oder ob ich über den Tisch gezogen werde, nehme das Zimmer aber trotzdem, da ich mich mittlerweile wieder im Zombie-Modus befinde.

Eine gute Entscheidung, das Zimmer ist seinen Preis wert, es gibt gut funktionierendes WLan und ich habe ausserdem eine Badewanne! Eine halbe Stunde später bin ich zum ersten Mal auf dieser Reise wieder richtig sauber, bis auf die Füße, da muss ich zu hause wahrscheinlich mit Sandpapier ran. Und da ich heute mein Budget sowieso schon fett überzogen habe, kippe ich gleich noch drei Bier aus der Minibar nach.

Ich storniere schleunigst das Hotel in wasweissichwo und buche dann noch in Ruhe für die nächsten beiden Nächte ein günstiges Hostel hier in der Nähe und nehme mir vor, mir morgen beim Frühstück einen Teil der 50$ zurückzuholen.

Koh Tao – Bangkok

Es sieht so aus, als sei der Monsun da, zumindest regnet es seit gestern Nachmittag mehr oder weniger ununterbrochen. Ich will so schnell als möglich verschwinden und buche bei Pooh meine Weiterreise. Da ich nicht noch einen Tag warten will wird das Ganze etwas teurer, ich fahre zuerst mit der Nachtfähre nach Surat Thani, fliege von dort nach Bangkok und dann weiter nach Saigon.

Als ich am Nachmittag nochmal zu Eva und Janosch fahre um mich zu verabschieden, schmeisse ich mich mit dem Moped einigermassen elegant auf die Schnauze. Wir erinnern uns: die beiden wohnen ziemlich weit oben und die Straße dahin ist zwischendurch SEHR steil. Das Moped hat zum Glück fast nichts abbekommen, meine Brille und ich haben ein paar Schrammen, aber später merke ich, dass mein Handy hinüber ist. Mist!

Am Abend fahre ich zum Pier und checke auf der Fähre ein, ich bekomme ein Bett in einer großen Kabine mit geschätzt 30 bis 40 Mitreisenden. Das ist besser als es sich anhört, der Schiffsmotor brummt recht laut, so dass sämtliches Schnarchen und andere Geräusche verschluckt werden, dazu wird man sanft in den Schlaf geschaukelt. Ich schaffe es, fast die komplette Fahrt zu verschlafen, morgens gegen 5:30 werden wir geweckt.
Ich merke, dass ich mir bei meinem gestrigen Stunt wohl noch den Ellbogen geprellt habe, ich kann nämlich meinen rechten Arm nicht gut bewegen. Nochmal Mist!

Am Pier werden die Passagiere eingesammelt und nach einem kurzen Zwischenstop im Büro der Agentur auf verschiedene Busse verteilt. Das sieht etwas chaotisch aus, ist aber extrem effektiv und eine knappe Stunde später sitze ich am Flughafen, checke ein und fliege Richtung Bangkok. Dort fällt mir auf, dass ich gestern auch auf den Kopf gefallen sein muss, heute ist nämlich der 29. und mein Visum für Vietnam gilt erst ab morgen! Flug verschieben geht nicht weil Billigflug, die Dame am AirAsia-Schalter meint aber, das sei nicht so schlimm und man würde mich schon einreisen lassen. Falls nicht muss ich halt bis Mitternacht warten und das hab ich dann auch verdient.

Koh Tao 8

Ich wache vom Wecker auf, der 6:30h anzeigt. Zum Glück klappe ich bevor ich duschen will mein Netbook auf, welches mir exakt 7:37h anzeigt. Ich habe noch genau 13 Minuten zum Treffpunkt, falle also aus dem Bett aufs Moped, fahre zum ersten mal schneller als 50km/h und schaffe es genau rechtzeitig.
Diesmal sind ausser der Advanced-Gruppe noch ein deutsches Pärchen und ihr Divemaster dabei, so dass es auf Deiner Mudda recht eng zugeht (…). Heute ist einigermassen hoher Seegang, ich werde zum Glück nie seekrank, zwei nicht näher genannte Passagiere füttern die Fische.

Zuerst setzen wir die erfahrenen Leute ab, dann sind wir dran. Da heute unser letzter Tag ist, ist Keith mit an Bord, der aussieht wie der Bruder von Sascha Haker und erfahrener Unterwasser-Filmer ist. Er wird uns filmen, das ganze dann zusammenschneiden und uns heute abend präsentieren. Wir bekommen auch eine DVD davon, ich bin gespannt.

Zum Abschluss gibts nur einige wenige Übungen, der Rest ist Spass. Der erste Tauchgang ist grandios, die Sicht ist perfekt und wir sehen so viele Fische, dass ich hinterher im Buch komplett die Übersicht verliere. Einmal sind wir inmitten eines Schwarms kleiner gelber Fische, wir sehen einen Barracuda, einen ziemlich großen und recht grantigen Grouper und noch unzählige mehr. Wir kommen runter bis auf knapp 20 Meter, eigentlich dürfen wir nur auf 18, aber so genau nimmt das wohl keiner.

Später sammeln wir die übrigen Taucher auf und fahren zu einer anderen Stelle. Bei unserem letzten Tauchgang ist die Sicht nicht ganz so gut, trotzdem haben wir genausoviel Spass. Jetzt ist auch Keith die meiste Zeit bei uns und filmt fleissig mit.
Auf der Rückfahrt fängt es an zu schütten und bis wir zurück sind und alles Equipment in der Schule verstaut haben sind alle klatschnass.

Später am Abend treffen wir uns alle in der Bar neben der Tauchschule und Keith führt unseren Film vor. Ist ziemlich gut geworden. Wir bekommen unsere Karten und feiern danach, halten uns aber alle zurück.

Koh Tao 7

Wir treffen uns vormittags an der Tauchschule, packen unsere Ausrüstung zusammen und los gehts mit dem Taxi zum Pier, wo unser Boot wartet, welches ‚Dei Mudda‘ heisst. Mit uns an Bord sind Sabrina, Julia und Jannick zusammen mit ihrem Tauchlehrer Martijn, sie haben vor ein paar Tagen ihren Open Water absolviert und hängen jetzt den Advanced-Kurs gleich dran.
Als die Gruppe im Wasser ist geht es für uns los, zuerst müssen wir unseren Schwimmtest absolvieren, d.h. zweimal ums Boot schwimmen und dann für 5 Minuten im Wasser bleiben und nach Möglichkeit nicht untergehen. Wer mich kennt weiss dass ich schwimme wie eine schwangere Seekuh, ich habs aber überlebt.

Dann folgen zwei Tauchgänge von je ca. 30 Minuten, bei denen wir noch weitere Übungen machen (z.B. Bleigurt abwerfen und Notaufstieg, etc.), bzw. die von gestern wiederholen, aber auch Zeit haben, nur zu tauchen und jede Menge lustiges Getiers sehen.
Habe ich mich gestern noch sehr unbeholfen angestellt, klappt es heute schon wesentlich besser. Ich muss mich nicht mehr ständig konzentrieren alles richtig zu machen, die meisten Handgriffe mache ich schon automatisch. Jetzt bin ich auch überzeugt, den Kurs zu schaffen, wobei ich mir gestern noch nicht so sicher war.

Am Nachmittag sitzen wir noch ein letztes mal im ‚Klassenzimmer‘ und machen ein wenig Theorie, dann folgt der Test. Das sind 50 Multiple-Choice-Fragen und laut Eva ist noch nie jemand durchgefallen. Wir auch nicht, Micha hat nur eine Frage falsch, ich zwei. Dann macht Pooh, die gute Seele der Schule, noch Fotos für unseren Schein und wir sind entlassen.

Ich gehe nur noch mit Eva was Essen und fahre dann nach Hause, die Einladung zum Umtrunk von Stefan, dem Besitzer der Schule, lehne ich lieber ab, nachdem ich unsere Kollegen vom Advanced-Kurs heute gesehen hab. Die haben nämlich gestern mit ihm getrunken und sehen nicht gut aus.
Morgen treffen wir uns bereits um 7:50h, ich will deswegen früh ins Bett, kann aber ewig nicht einschlafen und zu allem Übel schauen die Leute in der Nachbarhütte die ganze Nacht Fernsehen mit maximaler Lautstärke.

Koh Tao 6

Da ich gestern brav war, bin ich ausgeschlafen und fit. Wir treffen uns um 11:00h in der Tauchschule und der eigentliche Kurs startet. Zuerst werden die Hausaufgaben kontrolliert (!), dann stellt uns Eva das Equipment vor und kleidet uns ein.
Wir gehen dann ganz langsam vom Strand ins Wasser und gehen erstmal in ca. 2m Tiefe auf den Boden. Dort müssen wir diverse Übungen machen, wie Maske ausblasen, Maske ab- und wieder aufsetzen, Atemgerät raus und wieder rein, etc.
Die Übungen schaff ich gut, aber ich hab Probleme, mich unter Wasser grad zu halten, irgendwie kippe ich immer auf die Seite. Ausserdem schaffe ich es nicht, mich im Wasser waagerecht zu legen, allerdings war das letztes Jahr beim Schnupperkurs in Bali genauso und tatsächlich wird es später besser.
Micha dagegen scheint ein Naturtalent zu sein, bei ihm klappt irgendwie alles auf Anhieb…

Am zweiten Tag gehen wir wieder vom Strand rein und es kommen etwas schwierigere Übungen dran, z.B. das Jacket mit Flasche und allem unter Wasser aus- und wieder anziehen, das gleiche an der Oberfläche (finde ich sehr schwer), den Tauchpartner mit Reserveluft versorgen, gemeinsam aufsteigen und ihn dann abschleppen usw.
Das Bild ist das gleiche wie gestern, ich tue mir schwer, Micha hat trotz gemeinem Kater kaum Schwierigkeiten. Tauchen und Fische schauen machen wir aber auch zwischendurch.

Morgen geht es dann zum ersten mal mit dem Boot raus, zwei Tauschgänge stehen an.

Ich hab übrigens grad ein paar Probleme mit dem Bilderupload, wird aber nachgeholt

Koh Tao 5

Der Tag beginnt wie der gestrige, mit Regen und einem Kater. Dementsprechend mache ich nichts, bis ich am Nachmittag zur Tauchschule fahre, wo ich Micha kennenlerne, der mit mir den Kurs machen wird. Micha stammt aus Köln, ist Anfang 30 und wir verstehen uns gut. Der Kurs startet mit einer kurzen Einführung von Eva, danach schauen wir uns ein Video an, bekommen Bücher und Hausaufgaben und das wars für heute auch schon.

Ich gehe später nur noch kurz was essen und gehe früh schlafen. Ich habe immer noch viel zu wenig Fotos geschossen, die kommenden Tage werde ich wohl auch nicht dazu kommen.

Aber ich erfahre, dass zum Abschluss des Kurses, beim letzten Tauchgang, jemand mit einer Videokamera dabei sein wird und ich eine DVD mit den Aufnahmen bekommen werde. Hoffentlich stelle ich mich unter Wasser nicht allzu ungeschickt dran!

Koh Tao 4

Ich wache mit einem wohlverdienten Kater auf und stelle fest, dass es in Strömen regnet, es sieht aus, als hätte ich Vorhänge aus Regen. Gut so, ich drehe mich rum und schlafe noch ein paar Stunden weiter.

Später ist das Wetter gut und meinem Kopf geht es ebenfalls besser. Also steige ich auf mein Moped und fahre ein wenig in der Gegend rum, ich lande zuerst auf einem Aussichtspunkt und später, nach einer haarsträubenden Fahrt durch die Pampa, an einem Strand an der Ostküste. Dort ruft mich Eva an und berichtet, dass morgen nachmittag mein Kurs beginnt. Morgen gibts allerdings erst die Einführung, ins Wasser gehts dann übermorgen. Ich bin froh dass ich bald was zu tun bekomme, denn ich merke dass ich ziemlich faul werde und solangsam reichts mit dem Rumhängen.

Abends treffe ich mich mit Eva und Janosch in einer Bar am Strand, ich lerne jede Menge ihrer Tauchkollegen und -kolleginnen kennen und wir betrinken uns maßlos.

Koh Tao 3

Heute stehe ich halbwegs früh auf, checke aus und ziehe in meine neue luxuriöse Hütte um. An der Rezeption haben sie einen (leider viel zu kleinen) Käfig mit einem Beo, ich will ihm beibringen, ‚Arschloch‘ zu sagen. Bisher sagt er ausser ‚Hello‘ allerdings nichts.

Ich richte mich ein, erledige ein paar Dinge und marschiere zum erstaunlich leeren Strand. In der Hauptsaison ist hier sicher die Hölle los, z.Zt. ist es sehr angenehm.
Ein neues Haustier habe ich evtl. auch wieder, eine alte, einäugige Hündin besucht mich bei meiner Hütte, ich teile mein Frühstück mit ihr. Mal sehen, ob sie wiederkommt, geschmeckt hat es ihr jedenfalls. Hab aber vergessen, ein Foto zu schiessen.

Am Abend will ich eigentlich nur nach Sairee fahren was essen und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Ich lande schliesslich in einer ziemlich peinlichen Bar und tanze mit ca. 100 ziemlich peinlichen Touristen zur Musik einer (zugegeben recht guten) Band auf den Tischen.
Und als sei das nicht schon peinlich genug fahre ich anschliessend total besoffen mit dem Moped nach Hause. Shame on me!

Koh Tao 2

Zombie-Modus aus. Heute bin ich fit und besorge mir als erstes eine neue Unterkunft. Die Lage hier ist zwar traumhaft, aber erstens gibts kein WLan und ausserdem nerven die Bars in der Bucht mit ihrer Musik bis 3:00h nachts. Die Suche gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn die Plätze die ich mir raussuche sind entweder belegt oder zu abgeranzt.

Ich werde nach mehreren Stunden hin- und herfahren fündig und werde morgen früh in eine Hütte etwas nördlich von Sairee umziehen. Dort habe ich zwar keinen Meerblick, dafür aber Klimaanlage, WLan und warmes Wasser.
Ich fahre noch ein wenig auf der Insel rum und besuche später Eva, sie und Janosch haben ein kleines Haus in Sairee gemietet. Für etwa 250,-€ / Monat inklusive Strom und Wasser haben sie zwei Zimmer, Küche, Bad und eine große Terrasse in einer ruhigen Ecke von Sairee, abseits von Bars und Touristen. Nicht schlecht.

Heute abend haben die beiden aber keine Zeit, also verabschiede ich mich und wir verabreden uns für die kommenden Tage. Vorher übergebe ich noch die höchst willkommenen Mitbringsel, vor allem die Dosen mit Leber- und Blutwurst…

Später am Abend esse ich unverschämt gutes Pad Thai für wenig Geld und verbringe den Rest des Tages mit Leo-Bier am Hals, Buch in der Hand und der Katze auf dem Schoss in der Hängematte. Könnte nicht besser sein.

Koh Tao 1

Heute passiert nicht viel, ich hänge Jetlag-bedingt die meiste Zeit in der Hängematte. Macht nichts, da Eva erst in 4 Tagen Zeit für den Kurs hat, lasse ich es langsam angehen. Ich bin zu faul, mir eine neue Unterkunft zu suchen und verlängere für eine Nacht. Ich teste meinen Roller und erkunde die Gegend.

Ich habe ausserdem noch eine weitere Mitbewohnerin, als ich heute mittag zum Bungalow komme, finde ich eine Katze unter meinem Bett. Sie sieht nicht verlaust aus und ist sehr zutraulich, also hab ich nichts dagegen, dass sie bei mir einzieht. Später liegen wir gemeinsam in der Hängematte und sie schnurrt mich in den Schlaf, als Zeichen ihrer Wertschätzung bringt sie mir zum Abschluss eine tote Maus