Bangkok – Koh Tao

Nach 4 Stunden Schlaf stehe ich, immer noch im Zombie-Modus, auf, checke aus und mache mich auf den Weg zum Treffpunkt, wo um 6:00h der Bus abfährt. Obwohl ich 15 Minuten früher da bin, wartet man schon auf mich und ich bin kaum auf meinem Platz, fährt der Bus los. Es ist ein etwas älterer Reisebus, nicht unbequem, mit Klimaanlage und Toilette.

Die Fahrt ist unspektakulär und nach ca. 7 Stunden erreichen wir Chomphon, von wo die Fähre nach Koh Tao startet. Wir erreichen die Insel nach 2 ebenfalls unspektakulären Stunden Fahrt.

Am Pier holt mich Eva ab und schleppt mich gleich zu einem Willkommensbier in ein Cafe. Ok, Bier für mich, Milkshake für Eva, die gerade aufgestanden ist. Die nächste Aktion ist mir ein Fahrzeug zu besorgen, ich miete mir einen Roller im ‚Lederhosenladen‘, der logischerweise von einem Bayer betrieben wird und bekomme dank Eva einen Sonderpreis.

Zuguterletzt finde ich eine Unterkunft, ebenfalls eine Empfehlung von Eva. Ich bin bei Taraporn Bungalows und habe eine kleine Hütte mit Meerblick und einer Hängematte auf der Veranda. Warmes Wasser gibt es nicht, Klospülung auch nicht, macht aber nichts, die Lage ist traumhaft. Allerdings gibts hier kein WLan, weswegen ich mir überlege, nach zwei Nächten umzuziehen.
Eva verabschiedet sich, sie hat einen Kurs, der heute nachmittag startet. Ich lege mich in die Hängematte, trinke Bier, lese und versuche so lange wie möglich wachzubleiben. Gegen 18h muss ich kapitulieren und falle ins Bett, nicht ohne vorher diverse Löcher im Moskitonetz zu flicken.

Gegen 23h wache ich wieder auf, draussen schüttet es, was sehr angenehm ist, weil so die Temperatur sinkt und die Moskitos wegbleiben. Ich beziehe also wieder die Hängematte, Bier ist auch noch da und lese bis ich gegen 3h endgültig ins Bett gehe. Vorher lerne ich noch meinen Mitbewohner kennen, ein etwa 20cm großer Gecko wohnt in meinem Bad.

Doha – Bangkok

Die zweite Etappe ist auch geschafft. Der Flug ist anstrengend, aber ich kann tatsächlich ein paar Stunden schlafen. Diesmal sind kaum Kinder an Bord, dafür aber eine seltsame Mischung an Erwachsenen. Mal sehen, da wären:

  • fette, junge Araber, die wahrscheinlich Papis Öl-Millionen verschleudern, dementsprechend auftreten und am Stück die Stewardessen ohne Bitte und Danke rumkommandieren.
  • Besoffene Briten, die ständig irgendwas runterschmeissen und eine Riesensauerei an ihren Plätzen machen.
  • Hippies (original mit Gitarre), die den kompletten Flug verschlafen
  • Schmatzende und Rülpsende Chinesen
  • diverse verdächtig aussehende deutsche alte Säcke
  • etc. etc.

Ich pflege meine Vorurteile und ertappe mich dabei, mir die Mitreisenden anzuschauen und mir zu überlegen, wer von denen wohl Sextourist ist und wie wohl die jeweiligen Vorlieben aussehen…

So vergehen die knapp 8 Stunden schnell und nach der wieder auf die Minute pünktlichen Landung rausche ich in sagenhaften 25 Minuten durch die Einreise. In Israel hat das über 3 Stunden gedauert.

Ich fahre mit dem Taxi ins Hostel, dusche, kaufe mir Bier und die Welt ist schön. Bin allerdings immer noch im Zombie-Modus.

Berlin – Doha

Die erste Etappe verläuft ziemlich glatt. Ich komme trotz verspätetem TXL-Bus rechtzeitig nach Tegel und der Flug startet pünktlich. Die ca. 17 Kinder aller Altersklassen, die vom Personal gleichmässig um mich herum verteilt wurden, sind alle brav und halten die Klappe.

Der Service und das Essen sind Qatar-gewohnt gut. Ich schaue mir jede Menge Big Bang Theory – Episoden und den neuen Superman-Film ‚Man Of Steel‘ an (läuft der in Russland eigentlich unter dem Titel ‚Stalin‘?), kann nicht schlafen und verfalle langsam in den Zombie-Modus. Dieser wird wahrscheinlich noch für die kommenden 24 Stunden anhalten, bis ich auf Ko Tao angekommen bin.

Der Transit-Bereich in Doha ist noch genauso langweilig wie letztes Jahr, deswegen hab ich auch kaum Fotos geschossen. In 3 Stunden gehts weiter.

Südostasien – Planung 2

Jetzt ist es amtlich, ich habe gerade meinen Flug gebucht. Der ist erstaunlich günstig, ich zahle nur 666,47€. Bei der Summe wird der Gehörnte mit mir sein! Ich fliege mit Qatar, mit denen sind wir letztes Jahr nach Bali geflogen und alles war top. Ich habe bei Hin- und Rückflug jeweils nur 3 bzw. 2 Stunden Aufenthalt in Doha, was auch angenehm ist. Vor allem wenn man den dortigen Flughafen kennt, da gibt es nämlich überhaupt nichts, was irgendwie von Interesse wäre.

Auf eine Rücktrittsversicherung habe ich diesmal verzichtet, ich darf mir also nach Möglichkeit keine Knochen brechen!

Südostasien – Planung I

Es wird Zeit, mit der Planung für meinen vierwöchigen Südostasien-Trip anzufangen. Ursprünglich wollte ich den kompletten November unterwegs sein, habe das ganze aber um zwei Wochen vorverlegt. Die erste Aktion wird nämlich ein Tauchkurs in Thailand sein, den ich bei Eva und Ihrem Freund Janosch machen will. Die beiden sind z.Zt. auf Ko Tao und dort, hat mir Eva berichtet, fängt im November die Regenzeit an, deswegen ist es ratsam, so früh wie möglich dort zu sein.

Der Urlaub wurde erstaunlicherweise genehmigt und wird vom 16.10. bis zum 13.11. sein. Ich habe die Zeit bewusst auf die Wochenmitte gelegt, weil dann die Flüge günstiger sind. So wie es aktuell aussieht, werde ich ca. 720,-€ für den Flug nach und von Bangkok zahlen.

Neben Thailand will ich nach Vietnam und Kambodscha. Ich werde die Reise aber diesmal nicht wie in Israel von vorne bis hinten durchplanen. Da ich 4 Wochen Zeit habe, werde ich lediglich einige Ziele festlegen, die ich unbedingt sehen möchte und den Rest auf mich zukommen lassen. Air Asia bietet spottbillige Flüge an, deswegen kann ich mich auch kurzfristig entscheiden wann ich wohin will.

Für Vietnam brauche ich ein Visum, welches ich bei der Botschaft in Berlin beantragen kann, Thailand und Kambodscha bieten Visa on Arrival an, also kein Problem.

Masada

Meine letzte Aktion in Israel ist der Besuch der Festung Masada, die auf einem Berg in gut 400m Höhe westlich des Toten Meeres liegt. Ca. 40 Jahre vor der Geburt von JC im Auftrag von Herodes dem Großen erbaut, diente die Festung knapp 150 Jahre später als Rückzugsort für Aufständische gegen die Römer. Nach einer mehrmonatigen Belagerung fanden die Römer nach Einnahme der Festung nur Tote vor, da die Belagerten den kollektiven Selbstmord der Sklaverei vorgezogen hatten.

Heute ist Masada Teil eines Nationalparks und zum Glück auch per Seilbahn zu erreichen, da ich bei morgendlichen Temperaturen um 40° im Schatten wenig Lust verspüre, den Berg zu Fuß zu besteigen. Oben angekommen finde ich Reste der Bebauung vor, unter anderem ein Badehaus, welches die Römer nach der Einnahme der Festung errichten liessen. Das Schönste ist allerdings der Blick vom Berg, vor allem in Richtung Osten zum Toten Meer. Nach einer Stunde wird es, wie so oft, zu voll und ich fahre nach unten.

Danach fahre ich nach Tel Aviv und hänge den Rest des Tages am Strand ab bevor ich am Abend zum Flughafen fahre. Nach etlichen Stunden Wartezeit brauche ich gut drei Stunden bis ich durch alle Sicherheitschecks durch bin. Unter anderem muss ich meinen Rucksack komplett entleeren und der bedauernswerte Beamte darf sich durch meine gebrauchte Unterwäsche wühlen. Man nimmt mir einen Stein weg, den ich aus Jerusalem mitgenommen hatte (er war immerhin aus Jerusalem, wenn auch nicht von der Klagemauer lieber Carsten!), ansonsten gibts keine Beanstandungen. Mittags gegen 12h lande ich in Berlin bei 15° aber zumindest mit Sonnenschein.

Totes Meer

Das Tote Meer ist lustig. Man kann sich tatsächlich gemütlich auf dem Rücken hineinlegen, vor sich hintreiben und dabei ein Buch lesen. Allerdings sollte es besser keine Zeitung sein, weil man sonst leicht bis nach Jordanien gesegelt ist, ehe man mit dem Sportteil durch ist.

Das Wasser ist warm und durch den Salzgehalt richtiggehend ölig. Allerdings brennt die Suppe in jeder auch noch so kleinsten Schramme wie die Hölle. Ich finds nicht so toll, Wasser mit normalem oder gar keinem Salzgehalt ist mir lieber.

Die Gegend um das Tote Meer ist dafür mehr als beeindruckend. Es ist absolut kahl, schweineheiß, gelegentlich stinkt es nach Schwefel und überall am Ufer kristallisiert großflächig das Salz aus. Das ergibt eine herrliche Endzeitstimmung. Ich halte alle paar Meter zum Fotografieren an und bin total begeistert.

Unterkünfte gibt es hier außer ein paar Luxushotels keine, deswegen stelle ich mich auf den kostenlosen Campingplatz am En Gedi Beach, trinke ein paar Bier und lege mich für meine letzte komplette Nacht in Israel ins Auto zum schlafen.

Coral Beach Natural Reserve

Das Coral Beach Natural Reserve zeigt die Unterwasserwelt des Roten Meeres und diverser anderer Regionen. Das Getier in den verschiedenen Becken ist ganz schön, kommt aber nicht an das Berliner Aquarium ran. Richtig toll ist allerdings ein Turm, der über einen Steg erreichbar ist und in dem man ein paar Meter unter den Meeresspiegel steigen kann. Dann befindet man sich in einem runden verglasten Raum und steht sozusagen mitten im Riff. Die Fotos sind nicht so toll geworden, in natura sieht das alles noch besser aus.

Ich fahre dann noch auf einem Boot mit, wo man ebenfalls unter Wasser sitzt und rausschaut, sehe aber nicht so viel wie unter dem Turm.

Danach mache ich mich auf den Weg nach Norden Richtung Totes Meer, immer an der Jordanischen Grenze entlang.

Eilat

Ich hatte eingangs mal geschrieben, dass Israel das Mallorca der Russen sei; wenn dem so ist, dann ist der North Beach von Eilat der zugehörige Ballermann. Dicht an dicht liegen schöne und weniger schöne Körper in der ABARTIG heißen Sonne und scheinen einen Wettbewerb auszufechten, wer als erster Hautkrebs bekommt. Dazu wummert überall lächerlicher Kindergarten-Techno. Das ist so furchtbar, dass es schon wieder amüsant ist.

Eilat erfüllt bis jetzt also alle Klischees, auf die ich aber ja vorbereitet wurde. Ich bin im ‚Sea Princess Motel‘ abgestiegen, der bisher ranzigste aller Läden. Das erste was ich sehe als ich in mein Zimmer komme ist eine tote Kakerlake auf dem Schrank. Naja, besser tot als lebendig. Ist zum Glück nur für eine Nacht und war halt konkurrenzlos billig.

Morgen schaue ich mir das ‚Coral Beach Natural Reserve‘ an, weswegen ich eigentlich hierher gekommen bin und fahre danach zum toten Meer.

Machtesch Ramon

Die eigentliche Attraktion des kleinen Ortes Mitzpe Ramon ist aber der riesige Krater Machtesch Ramon mit einem Durchmesser von knapp 40km. Wenn man am Rand steht und runterschaut lassen sich die Ausmasse fast nicht greifen, die Bilder geben das wirklich nur ansatzweise wieder.

Überhaupt ist es in der Wüste so unglaublich schön, dass die gut 150km bis Eilat nie langweilig werden. Stellenweise komme ich mir vor wie auf Tattoine aus Star Wars Episode IV, einmal sehe ich Panzermanöver links und rechts der Straße, die ich aber lieber nicht fotografiere.

Man hat mich schon vorgewarnt, dass mein eigentliches Ziel, Eilat, nicht wirklich schön ist, aber alleine die Fahrt dahin durch die Wüste ist es schon wert.