Wonsan – Pjöngjang

Nach dem Ferienlager fahren wir wieder zurück Richtung Pjöngjang. Wir kommen übrigens jedesmal wenn wir aus der Hauptstadt raus oder wieder rein fahren an mehreren Kontrollpunkten vorbei. Unser Fahrer hat einen mysteriösen blauen Zettel dabei, den zeigt er vor und wir dürfen passieren. Unterwegs machen wir Halt, um einen Wasserfall zu besichtigen, der angeblich erst im Jahre 2001 entdeckt wurde. Wir müssen dazu noch etwa einen Kilometer zu Fuß gehen, es ist wirklich extrem schön in dieser Gegend. Der Wasserfall ist auch schön, unterwegs kommen wir an mehreren Gebäuden vorbei, eines soll ein Teehaus sein, das andere sieht ein wenig wie ein Hotel oder Restaurant aus, alle komplett leer.

Während der Fahrt fragt irgendjemand Kim nach der Wohnungssituation in Pjöngjang und wir erfahren, dass die durchschnittliche Wohnungsgröße 100m² beträgt, die Wohnungen die jetzt gebaut werden sind 250m² groß. Ja genau.
Wieder in der Hauptstadt angekommen, dürfen wir U-Bahn fahren, genau eine Station weit. Das ist trotzdem interessant, die beiden Stationen die wir sehen sind sehr aufwändig dekoriert und schön anzusehen. Genau wie in Moskau liegen die Stationen hier extrem tief, um die 100 Meter laut Kim. Man hat das natürlich, auch wie in Moskau, nicht zum Spass so gebaut, sondern um die Stationen im Ernstfall als (Atom-)Schutzbunker für die Bevölkerung zu nutzen. Die Bahnen sind alte in den 90ern ausgemusterte Modelle aus Berlin, das ist bekannt. Die Werbetafeln wurden entfernt, die Bilder der Führer angebracht, aber der Berliner Netzplan in unserem Waggon wurde lediglich überpinselt und die Scratchings an den Scheiben sind auch noch erhalten.

An der Zielstation wartet schon unser Fahrer auf uns, um uns in eine zwielichtige Gegend in ein Restaurant zu karren. Dort gibt es ein Gericht, welches uns in den kommenden Tagen noch öfter in abgewandelter Form begegnen wird, ein koreanischer Eintopf. Dazu bekommt jeder von uns einen kleinen Brenner mit einem Topf Brühe vorgesetzt, auf einem Teller liegen die übrigen Zutaten, Fleisch, Tofu, Kohl, Glasnudeln, diverses Gemüse und Grünzeug und ein Ei. Wir dürfen aber nicht selbst ran, die Bedienung füllt reihum, in mehreren Durchgängen nacheinander die Zutaten in den Topf, zum Schluss das Ei und nach einigen Minuten dürfen wir essen. Dazu gibt es natürlich unzählige Beilagen, Kimchi, fritierte Kartoffelstäbchen, Teigtaschen, Krautsalat, usw.

Das schmeckt alles sehr gut, danach gehts zurück ins Hotel, wo wir die gleichen Zimmer wie zu Anfang bekommen. Die üblichen Biere an der Hotelbar folgen, ich verabschiede mich vorzeitig, weil mein Magen meckert.

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