Der Termin rückt näher, ich bin mit den Vorbereitungen fast fertig: Die Visa hab ich, mittlerweile habe ich auch mein Flugticket von Peking nach Pjöngjang bekommen. So wie es aktuell aussieht, wird unsere Gruppe aus vier Personen bestehen, Herr Schneider (der Veranstalter) wird nicht mitkommen. Wir haben also für vier Gäste zwei Reiseleiter/Aufpasser, da wird es nicht möglich sein, sich mal unbemerkt wegzuschleichen.
Um Geschenke verteilen zu können, habe ich eine menge Kugelschreiber (für Kinder) und Feuerzeuge (für die Erwachsenen) dabei, das ist unverfänglich und laut diversen Berichten sind das zwei Artikel, über die sich die Leute dort sehr freuen. Es ist auch üblich, am Ende der Reise den Aufpassern und Fahrern ein Trinkgeld zu geben und evtl. ein Geschenk aus seiner Heimatstadt zu überreichen, deswegen habe ich einen kleinen Bildband über Berlin besorgt.
Für Nordkorea bin ich damit gerüstet, ich habe ausserdem meinen Reiseführer studiert, mitnehmen werde ich den aber nicht, da der Autor realistisch und damit zuweilen recht kritisch urteilt und ich damit nicht mich, aber unseren nordkoreanischen Begleiter in Schwierigkeiten bringen könnte. Der Grund, warum jeder Reisende immer gleich zwei Begleiter zur Seite bekommt ist nämlich der, dass einer davon der eigentliche Reiseleiter ist und der zweite nur dazu dient, den ersten zu überwachen…
Für Peking, wenn ich mich dann endlich wieder autark bewegen kann, habe ich eine ewig lange Liste mit Dingen, die ich mir anschauen möchte. Ich werde noch nicht mal die Hälfte davon schaffen, aber ganz vorne stehen:
- Verbotene Stadt
- Mauer
- Tiananmen Platz
- Sommerpalast
- Himmelstempel
- Beijing Capital Museum
- Olympiagelände
- Mao Mausoleum
- Xiangshan (Duftberge)
und noch an die 20 weitere Ziele in Peking und der näheren Umgebung. Bereits gebucht habe ich einen Spaziergang über einen örtlichen Markt und einen Kochkurs, beides bei ‚The Hutong‚, das ist eine ziemlich coole Truppe aus Chinesen und Langnasen, die in einem alten Hutong ein kulturelles Austauschzentrum gegründet haben und neben den Kochkursen z.B. auch Outdoor-Aktivitäten für in Peking arbeitende Ausländer anbieten. Ich habe den Kurs ‚Chinese Essentials B‘ gebucht und werde ‚dry fried Beans‘, ‚Chinese style seasonal Salad‘ und ‚Gongbao Chicken‘ kochen und essen (müssen).
Auf das Essen bin ich sowieso gespannt, das was man in Europa in chinesischen Restaurants bekommt, hat natürlich nicht viel mit echter chinesischer Küche zu tun, zumal es ‚die chinesische Küche‘ sowieso nicht gibt, zu groß sind die regionalen Unterschiede. In Peking wird das meiste auch europäisiert sein, was mir aber nicht wirklich was ausmacht, letztes Jahr war ich mit Tini und Babsi in Kreuzberg in ‚Tangs Kantine‚, wo das Essen ziemlich authentisch sein soll und besonders begeistert war ich nicht, von dem Schweineohr hätte ich beinahe auf den Tisch gekotzt.
Insekten oder ähnliches werde ich auslassen, Sascha, der aktuell in Peking ist, hat mir berichtet, er hätte lebende Skorpione am Spiess gegessen, darauf kann ich gerne verzichten. Ich bin trotzdem gespannt auf seinen Bericht, er und Katja kommen ein paar Tage vor meiner Abreise wieder zurück und wir haben schon abgemacht, dass wir uns in jedem Fall nochmal treffen bevor ich weg bin.