Und weiter geht es im Takt, es steht der Besuch einer Universität für Agrarwissenschaften an. Die scheint zur Abwechslung echt zu sein, laufen doch diverse Studenten in der Gegend rum. Der Campus ist ein Traum, die verschiedenen Gebäude und Gewächshäuser liegen in einem Wald versteckt, dazwischen schöne Parkanlagen, eine tolle Atmosphäre, so hätte ich auch gerne studiert. Allerdings nicht in Nordkorea. Wir erfahren, dass es Brauch für jeden Absolventen ist, auf dem Campus 10 Bäume zu pflanzen, keine schlechte Idee.
Vor einem Gewächshaus, in dem Tomaten und Gurken gezogen werden, ist ein rotes Dreieck in den Asphalt eingelassen, das markiert die Stelle, an der der große Führer bei seinem Besuch stand. X marks the spot.
Wir fahren zurück zum Hotel und da schönes Wetter ist und wir noch Zeit haben, machen wir einen Spaziergang zu einer winzigen Insel, die durch einen langen Steg mit dem Ufer verbunden ist. Dort wird geangelt, mit abenteuerlichen Anzügen nach Muscheln getaucht und die Ausbeute auch gleich verkauft. Wir marschieren also zur Insel, setzen und uns reden über alles Mögliche. Irgendwann taucht Kim mit einer Tüte Bier auf, wir schauen uns den Sonnenuntergang an und es wird richtig nett. Als es dunkel wird, gehen wir zurück zum Essen, ins gleiche Restaurant wie heute mittag. Später setzen wir uns in die Lobby im Hotel und wollen noch einen Absacker nehmen, es werden dann einige mehr, jemand kauft Schnaps, wir laden einen einsamen Amerikaner namens Neil zu uns an den Tisch ein und es wird spät.
Bevor wir ins Bett fallen, erklärt uns das Personal noch, dass warmes Wasser nur in der Zeit von 6:30h bis 7:30h zur Verfügung steht.