Pjöngjang – Peking

Um 5:30 werden wir geweckt, Packen im Halbschlaf, das Frühstück lasse ich aus, dann gehts los zum Flughafen. Ich hatte gestern Abend noch einen kleinen Anfall von Paranoia und habe sämtliche Fotos in einen versteckten Ordner auf dem Netbook kopiert, da mir irgendjemand erzählt hat, bei der Ausreise würden stichprobenartig Fotos kontrolliert, war aber völlig unnötig. Wir freuen uns auf Peking, interessant, dass uns nach nur einer Woche in dem Land ausgerechnet China als eine Oase der Freiheit vorkommt. Die Ausreise geht zügig, Kim händigt uns unsere Pässe und mir mein GPS aus, wir verabschieden uns und weg ist er. Als wir in der Reihe stehen und aufs Einsteigen warten, fällt mein Blick auf den Boarding Pass der Frau vor mir und ich stelle fest, dass die Dame mit Nachnamen McAnale heisst. Mahlzeit. Den knapp zweistündigen Flug verschlafe ich fast komplett, den Koryo-Burger lehne ich auch diesmal ab und dann landen wir bei üblem Nebel/Smog in Peking.

Ulrich und Frieder fliegen erst übermorgen zurück, seit kurzem darf man sich ohne Visum 72 Stunden in China aufhalten, solange man den Raum Peking nicht verlässt. Die beiden haben für morgen bereits eine Tour zur Mauer gebucht, ich schliesse mich gerne an. Wir teilen uns ein Taxi, ich verabschiede mich bei ihrem Hotel, wir verabreden uns für morgen und dann fahre ich weiter in mein Hostel. Der Taxifahrer findet es nicht und schmeisst mich irgendwo raus, wie sich herausstellt, liegt das Spring Time Hostel direkt vor meiner Nase. Ich checke ein, das Zimmer gefällt mir, dusche und mache mich gleich auf zu einem Spaziergang.

Der führt mich zur Verbotenen Stadt, allerdings nur zur nördlichen Mauer, rein gehe ich heute nicht. Ich schaue mir dann noch den Jingshan-Park an und steige dort einen ziemlich steilen Weg hoch, von oben hätte ich einen tollen Blick über die Stadt, wenn nicht alles im Dunst verschwinden würde. Danach reicht es mir, ich besorge mir ein paar Biere, esse zu meiner Schande bei McDonalds zu Abend und fange im Hostel an, meine Nordkorea-Erlebnisse aufzuschreiben.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.