Kyoto 2

Ich habe die Überdosis an rohem Fisch gut überstanden und bin früh auf den Beinen. Ich fahre eine Station Bahn zum Hauptbahnhof und bewundere erstmal das Bahnhofsgebäude, mir ist gestern nicht aufgefallen, was für ein Monster das ist, weil ich durch einen Seiteneingang raus bin. Direkt daneben steht der Kyoto Tower, da das Wetter klar ist fahre ich hoch, man kann wie angekündigt schauen bis Osaka.

Nächstes Ziel ist der Higashi Hongan-ji – Tempel, der die Homebase irgendeiner Buddhistischen Sekte darstellt. Nun habe ich vor Buddhisten genausowenig Respekt wie vor Christen, Moslems, Scientologen, oder irgendwelchen anderen Gläubigen, aber die Tempel sind hübsch anzuschauen. Man darf die Gebäude wie üblich nicht mit Schuhen betreten, hier aber gibt es nicht einfach Schränke wo man die Schuhe abstellt, sondern eine praktische und herrlich japanische Lösung: neben Einwegtüten, damit man seine Schuhe mitnehmen kann, gibt es fest montierte Fahradschlösser, an denen man seine Schuhe festketten kann. Beeindruckend finde ich eine riesige Seilrolle, geflochten aus menschlichem Haar. Zur Zeit der Erbauung Anfang des 17. Jahrhunderts waren Seile von schlechter Qualität, so dass man die Gläubigen dazu aufforderte, ihr Haar zu spenden und daraus dann dicke Seile herstellte.

Fast gegenüber des Tempels befindet sich der Shōsei-en – Garten, der zu dem Tempel gehört, da der damalige Abt das Gelände vom Shogun geschenkt bekam und beschloss, einen Garten anlegen zu lassen. Der Garten sieht so aus, wie man sich einen japanischen Garten vorstellt, sehr hübsch und aufgeräumt, wahrscheinlich nach Feng Shui oder sonstigen Lehren angelegt. Mir gefällt es sehr gut, ich muss aber nach einer halben Stunde flüchten, weil es dort Scharen von winzigen Moskitos gibt, die mir innerhalb kürzester Zeit Arme und Beine zerstechen. Mittagspause.

 

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