Amsterdam – Peking

Dieser Flug, der von China Southern durchgeführt wird, ist der einzige, für den ich nicht schon online einen Sitzplatz reservieren konnte. Bein Self-Checkin am Automaten in Tegel kann ich das auch nicht und bekomme einen zugewiesen. Das gefällt mir überhaupt nicht. Ich habe einen mittleren Platz in der mittleren Vierer-Reihe. Großartig. Neben mir sitzt natürlich ein Kind.

Es gibt ja eine Menge Klischees und Vorurteile über und gegenüber Chinesen, die wahrscheinlich alle genauso zutreffen wie sie falsch sind. Eines davon besagt, dass, bedingt durch die Ein-Kind-Politik, chinesische Eltern das einzige Kind nach Strich und Faden verhätscheln. Weswegen dann wohl eine Unzahl verwöhnter Rotzbengel und -gören rumrennt, die Ihren Eltern auf der Nase herumtanzen. Ein solches Exemplar habe ich erwischt.

Er will nicht stillsitzen. Er will sich nicht anschnallen. Er will nichts essen. Er will unbedingt jetzt was essen. Das Balg zappelt, tritt und schubst mich am Stück, immer dann wenn ich grad am einnicken bin. Nach mehreren Stunden Generve niest er in meine Richtung, natürlich ohne sich die Hand vor den Mund zu halten und rotzt mich dabei an. Jetzt reichts. Ich keife die Mutter an, dass sie jetzt SOFORT ihren kleinen Bastard in den Griff bekommt, oder sie sich beide einen anderen Sitzplatz suchen sollen.
Die Mutter pariert und tauscht den Platz mit ihrem Sprössling, die Mitreisenden schauen mich an, als hätte ich dem Bengel gerade ein paar Zähne ausgeschlagen. Jetzt habe ich keine Freunde mehr im Flieger, dafür aber meine Ruhe und kann ein paar Stunden schlafen.

Ankunft morgens um 6:30h Ortszeit, hier schon am folgenden Tag, dem Samstag.

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