Die Reise beginnt, wie das hier halt so üblich ist, mit einer ausgefallenen S-Bahn. Ich komme trotzdem rechtzeitig an und rase in Rekordzeit durch Checkin, Handgepäck-Scan und Passkontrolle, weil ich nirgendwo anstehen muss. Keine Sau will nach Kiew.
Der Flieger ist aber dann doch fast voll, der gleiche Typ wie 2012, als ich über Kiew nach Tel Aviv geflogen bin. Drei Stunden dauert der Flug und die Einreise ist in gerade mal 5 Minuten erledigt. Ich wehre eine Traube aufdringlicher Taxifahrer ab und finde gleich den Sky-Bus, der mich in ca. 45 Minuten zum Zentralen Bahnhof bringt. Von dort laufe ich etwa 15 Minuten zu meinem Hostel.
Ich habe dann allerdings Schwierigkeiten, den Laden zu finden, da nirgendwo ein Schild angebracht ist. Nach einigem Wirrwarr finde ich das Hostel, das sich im dritten Stock eines gewöhnlichen Mietshauses befindet. Es handelt sich um eine normale, wenn auch für Ost-Verhältnisse recht große, Wohnung. Es gibt 4 Zimmer, ein Bad mit Dusche und WC und eine Küche. Die Wirtin lebt mit ihrer Tochter in einem Raum, der vom Flur lediglich durch einen Vorhang abgetrennt ist.
Man spricht kein Wort Englisch, aber mit Händen und Füssen klappt die Verständigung, die beiden sind extrem nett und fast schon zu sehr bemüht, alles recht zu machen. Ich schaffe nur noch einen kurzen Spaziergang und gehe dann in einen Supermarkt um die Ecke, wo ich mir seltsame Dinge und ein paar Bier zum Abendessen kaufe und falle irgendwann ins Bett. Morgen muss ich wieder auschecken und bereits um 8h am Bahnhof sein, dort ist Treffpunkt für die Tschernobyl-Tour.