Phnom Penh – Kep

ich muss zwar um 6h aufstehen, werde dafür aber am Hotel abgeholt, das macht die Sache etwas erträglicher. Ich fahre mit dem Minibus der Kambodschanischen Post, dementsprechend ist die Hälfte des Busses mit Postsäcken vollgestopft. Es bleibt aber trotzdem noch genügend Platz für die 6 Passagiere plus Gepäck und es gibt wieder WLan an Bord. Die Strecke nach Kep ist nicht weit, etwa 260km, es dauert allerdings schon über eine Stunde, bis wir aus Phnom Penh raus sind. Dann gehts gemütlich durchs Land, ich schaffe es sogar, ein Stück des Weges zu verschlafen. Zwischendurch halten wir immer wieder in irgendwelchen Käffern an, um Postsäcke aus- und neue wieder einzuladen. Gegen 10:30h kommen wir in Kampot an, von wo an die Straße konstant schlechter wird, zuletzt ein besserer Schotterweg ist, um sich dann kurz vor Kep in ein 6spuriges, autobahnähnliches Monster zu verwandeln.

Kep war bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebter Kur- und Badeort der kolonialen Elite, wurde später von den Roten Khmer in Schutt und Asche gelegt und danach irgendwie vergessen. Erst seit ein paar Jahren kommt man auf die Idee, dass der Ort an der Küste ja attraktiv für Touristen sein könnte und verbessert die Infrastruktur. Offensichtlich hat man mit der Zufahrtsstraße angefangen. Der Ort ist nicht wirklich schön, zieht sich an der Straße die Küste entlang und besteht aus wenig mehr als Ruinen, neu errichteten Hotels und Straßenständen. Es ist aber sehr wenig los, dementsprechend ruhig, der Strand ist toll und fast leer und die Gesamtstimmung einfach sehr entspannt. Außerdem fällt mir auf, dass der Ort vergleichsweise sauber ist und prompt sehe ich ein Plakat, welches stolz verkündet, dass man den ‚Cambodia Clean City Award‘ erhalten hat.

Kep hat aber noch eine weitere Attraktion und die nennt sich Portunus Pelagicus, oder auch Blaue Schwimmkrabbe. Die Tiere werden vor der Küste gefangen, auf dem örtlichen Krabbenmarkt verkauft und stehen kurz darauf in einem der vielen Restaurants um die Ecke vom Markt auf dem Teller. Eines dieser Restaurants, es trägt den passenden namen Holy Crab, ist dann auch mein erstes Ziel, nachdem ich meinen Bunglow bezogen habe. Ich habe noch nie eine Krabbe zerlegt, deswegen informiere ich mich vorher, habe aber das meiste schon wieder vergesen, als die Dinger vor meiner Nase stehen. Ich veranstalte ein ziemliches Massaker, komme aber letztlich an alle guten Stücke ran und ich verletze mich auch nicht dabei.

Später leihe ich mir von Peter, dem Besitzer der Bungalows, ein Fahrrad und auf meine Frage, ob er ein Schloss habe, meint er erstens seien die Räder so verranzt, dass sie keiner haben wolle und zweitens würde hier sowieso keiner was klauen. Sehr schön. Den Rest des Tages verbringe ich dann damit, in der Gegend herumzufahren, Fotos zu schiessen, am Strand rumzuhängen und Bier zu trinken. Hier gefällt es mir ausgesprochen gut.

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