heute ist der angekündigte Regen da. Macht nichts, ich mache heute den für gestern geplanten Gammeltag. Ich habe auch beschlossen, den Besuch von Choeung Ek ausfallen zu lassen: zum einen müsste ich dafür 17km mit dem Tuktuk fahren, da sämtliche Anbieter Choeung Ek nur in Kombination mit Toul Sleng anbieten, wo ich gestern schon war. D.h. ich müsste das auf eigene Faust machen und mir einen Fahrer besorgen. Dann gibt es dort, außer der bekannten mit Schädeln gefüllten Stupa, nicht viel zu sehen und vor allem habe ich nach gestern erstmal genug von Folter und Tod.
Ich spaziere ein wenig planlos durch die Gegend und schaue mir ein paar Märkte an, sitze in diversen Cafes, lese oder schreibe und beobachte das Treiben. Ich identifiziere drei verschieden Typen von Tuktuk-Fahrern: die erste Kategorie fragt, aber lässt den Touristen in Ruhe, nachdem der kein Interesse zeigt. Der zweite Typ ist von der aufdringlichen Art, selbst wenn man vehement verneint, seine Dienste in Anspruch nehmen zu wollen, läuft er hinterher und fragt, ob man nicht vielleicht doch, oder evtl. morgen, oder ob man vielleicht Gras oder seine Schwester kaufen möchte. Der dritte und bei weitem sympathischste Typ liegt einfach im Tuktuk rum und wartet bis der Kunde ihn anspricht, ich nutze ausschliesslich diese Fahrer.
Des weiteren fällt mir auf, dass es in Phnom Penh mindestens genauso viele Verrückte gibt wie in Berlin. Das sind ausnahmslos Europäer, die wohl hier gestrandet sind und mehr oder weniger verwahrlost rumlaufen und mit sich selbst reden. Ganz wie zuhause. Zum Mittag esse ich gebratenen Reis mit irgendwas und ziehe mich dann zur Siesta ins Hotel zurück. Ich hatte mir ja vorgenommen, während dieser Reise sämtliche Star Trek – Filme in chronologischer Reihenfolge anzuschauen, bin aber bisher erst bis zu Teil IV gekommen, der Zeitreise mit den Buckelwalen, der so peinlich lustig ist, dass ich mich beim Anschauen fast fremdschäme. Vielleicht schaffe ich es ja doch bis zum Ende, ich hab ja immerhin noch gut 15 Stunden Heimreise vor mir.