Das Highlight heute ist der Besuch der Tunnel bei Cu Chi. Unser ziemlich guter Guide führt uns durch die Anlage, wo wir jede Menge Infos über die Entstehung der Tunnel und über die Guerilla-Taktiken des Vietcong bekommen. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges besass das Tunnelsystem auf drei Ebenen eine Ausdehnung von über 200 Kilometern! Wir sehen diverse Arten von primitiven, aber äusserst wirkungsvollen Fallen, in die die meist ahnungs- und planlosen amerikanischen Soldaten gelockt wurden.
Die Tunnel sind heute zum größten Teil verschüttet oder vergessen, für Touristen wurde ein etwa 100 Meter langes Stück wiederhergestellt und im Durchmesser vergrößert. Im Original waren die Tunnel 50cm breit und zwischen 50 und 90cm hoch. Aber auch in der vergrößerten Variante kann man nur kauern und sich im Gänseschritt vorwärts bewegen, ein kurzes Stück muss man kriechen. Zwischendurch muss man ein paar mal durch Löcher weiter runter oder wieder höher krabbeln.
Das Ganze ich sehr beängstigend, zumal es im Tunnel stinkt und Saunatemperaturen herrschen. Ich bin jedenfalls froh, als ich wieder draussen bin und ausser mir trauen sich auch nur einige, die kompletten 100 Meter zu durchqueren (im Abstand von jeweils 20 Metern sind ‚Notausgänge‘ angebracht). Sehr beeindruckend das Ganze!
Der Hammer kommt danach: An einem Schießstand kann man für ca. 1€/Schuss mit Originalwaffen aus dem Vietnamkrieg scharfe Munition verschiessen. Die haben unter anderem eine AK47 und ein M60-Maschinengewehr. Unglaublich. Tatsächlich nutzen mehrere aus der Gruppe, natürlich nur die Männchen, das Angebot, ich verzichte.
Zuletzt dürfen/müssen wir uns noch einen Propagandafilm aus dem Jahre 1967 anschauen, der unfreiwillig extrem komisch ist. Es geht um das leuchtende Beispiel einer jungen Bauerstochter, die sich dem Vietcong anschliesst und soviele Heldentaten begeht, dass sie den Ehrentitel ‚Great Killer Of American Soldiers‘ oder so ähnlich verliehen bekommt.