Mein Railpass ist noch gültig bis morgen um Mitternacht, ich muss also schauen, dass ich mich in Richtung Tokio bewege. Es gibt noch einige interessante Ziele auf der Strecke, z.B. Aizu-Wakamatsu oder Sendai, allerdings finde ich in sämtlichen in Frage kommenden Städten keine auch nur annähernd bezahlbaren Hotels, also beschliesse ich, fast die komplette Strecke an einem Tag zu fahren und noch eine Nacht in Niigata zu verbringen. Die Stadt ist nichts besonderes, liegt aber immerhin am Meer, ich gehe also davon aus, dass es dort einen Fischmarkt gibt. Von Niigata sind es nur noch knapp zwei Stunden bis Tokio, d.h. ich kann noch fast einen Tag dort verbringen und spät am Abend zurück in die Hauptstadt fahren.
Für die letzten beiden Nächte in Tokio hatte ich schon von zuhause ein Hotel gebucht, bleiben also noch zwei Nächte. Da ich das unbedingt auch mal ausprobieren möchte, buche ich für diese Nächte ein Kapselhotel, ich entscheide mich wegen der tollen Lage für dieses. Ich leide nicht unter Klaustrophobie, werde also keine Probleme damit bekommen und bin gespannt.
Ich verbringe also heute den ganzen Tag im Zug, dank abwechslungsreicher Landschaft draußen und einem randvollen Kindle innen wird mir aber nicht langweilig, zwischendurch verbringe ich zwei Stunden im Halbschlaf. Es passiert nichts erwähnenswertes, außer dass irgendwann beim Umsteigen ein vor mir laufender Geschäftsmann im feinen Anzug so laut furzt, dass ich es durch den Kopfhörer mit richtig lauter Asi-Musik noch höre. Ich kann mich nicht beherrschen und fange an zu lachen, aber außer mir findet das keiner lustig.
Ich bin unterwegs von 8:30h bis 19h und nach so langem Rumsitzen ist am Abend nichts mehr mit mir anzufangen. Bier will ich ja heute nicht, also bin ich mal wieder früh im Bett und nehme mir vor, morgen früh den Fischmarkt zu suchen.